Mit einem Paukenschlag in die Sommerpause

 

   Der neue TSV-Trainer Tobias Luderschmid (Mitte) im Rieser Sportpark zusammen mit Fußball-Abteilungsleiter Andreas Langer (links) und dem Sportlichen Leiter Thomas Deubler. Foto: Robert Milde

05. Juni 2014 | von Klaus Jais und Manuel Wenzel

Rains ehemaliger Regionalliga-Coach Tobias Luderschmid wird neuer Trainer beim TSV Nördlingen und damit Nachfolger von Karl-Heinz Schüler, der über seine überraschende Demission ausgesprochen enttäuscht ist.

Mit einem lauten Knall haben sich die Fußballer des TSV Nördlingen in die Sommerpause verabschiedet. Der Verein trennte sich zu Wochenbeginn von Trainer Karl-Heinz Schüler (44), mit dem die Rieser die Aufstiegsrelegation zur Bayernliga erreichten und der deshalb schon jetzt als der Trainer mit dem bisher größten Erfolg in die TSV-Annalen eingehen wird. Die TSV-Verantwortlichen hoffen mit dem neuen Trainer Tobias Luderschmid (33) den Erfolg der letzten Saison noch toppen zu können, was eigentlich nur die Meisterschaft in der Landesliga Südwest bedeuten kann.

„Nach zweieinhalb sehr erfolgreichen Jahren als Trainer der ersten Mannschaft des TSV Nördlingen wird die Abteilungsleitung Fußball nicht mehr mit Trainer Karl-Heinz Schüler in der Saison 2014/15 zusammenarbeiten. Neuer Cheftrainer wird Tobias Luderschmid. Zur Trennung von Karl-Heinz Schüler ist zu sagen, dass es sich nicht um primär sportliche Gründe handelt, sondern dass es im Zusammenspiel der handelnden Personen, also Abteilungsleitung, Sportlicher Leiter sowie Trainer, unterschiedliche Auffassungen im Bereich von strukturellen Gesamtabläufen gab“, teilte TSV-Abteilungsleiter Andreas Langer mit. Trainer Schüler zeigte sich enttäuscht: „Man sollte sich schon die Frage stellen, ob der größte sportliche Erfolg und das ausgesprochen gute Verhältnis zwischen Betreuer und Mannschaft einen solchen Schritt rechtfertigt, zumal erst vor der Frühjahrsrunde eine weitere Zusammenarbeit bekundet wurde.“ Zum anderen werfe die Begründung einige Fragen auf, so Schüler weiter. Auch die Art und Weise seitens der Abteilungsverantwortlichen, diesen Schritt innerhalb von 24 Stunden durchzuziehen, hinterlasse einen bitteren Beigeschmack. Schüler: „So geht man weder mit verdienten Spielern noch Betreuern um.“

Für Außenstehende mag diese Trennung spektakulär und überraschend sein, doch Insidern war schon seit Wochen die coole Distanz zwischen Trainer Schüler und dem Sportlichen Leiter Thomas Deubler aufgefallen. „Die Beiden können nicht miteinander und nach einem gemeinsamen Gespräch war klar, dass wir mit dieser Konstellation nicht in die neue Saison starten können und ein freies Arbeiten nur schwerlich möglich sein wird. Es geht hier aber nicht um Schuldzuweisungen in die eine oder andere Richtung und mit dem Ausscheiden aus der Aufstiegsrelegation hat die Trainerneubesetzung überhaupt nichts zu tun“, erklärte Langer, für den es eine schwere Entscheidung war, zumal die großen Verdienste von Kalle Schüler für den TSV 1861 Nördlingen in den letzten Jahren, sei es als Trainer im Jugendbereich oder als Trainer der ersten Mannschaft unbestritten seien. „Hierfür gebührt ihm der große Dank der gesamten Abteilungsleitung. Zudem war die Chance, den DFB-A-Lizenz-Trainer Tobias Luderschmid zu verpflichten, nur in einem geringen Zeitfenster gegeben und hier habe ich mich für die Zukunftsoption Luderschmid entschieden. Für die Fußballabteilung ist es ein weiterer Schritt in unserem richtungsweisenden Gesamtkonzept, weshalb wir uns auf die künftige Zusammenarbeit freuen“, so Langer. „Ich bin mir sicher, dass ich das angestrebte Ziel Bayernliga in der kommenden Runde erreicht hätte. Ich hinterlasse jedenfalls eine völlig intakte Mannschaft mit Supertypen, die ich mit meinen Betreuern geformt habe. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, trägt meine Handschrift“, meinte Schüler abschließend, der dem TSV wünscht, „dass er seine gesteckten Ziele im nächsten Jahr erreicht.“

Zuletzt beim SV Karlshuld auf der Kommandobrücke

Tobias Luderschmid war im August 2013 beim Regionalligisten TSV Rain entlassen worden, Ende Oktober heuerte der A-Lizenz-Inhaber beim oberbayerischen Bezirksligisten SV Karlshuld an. „Ich habe aber immer gesagt, dass ich mal wieder höherklassig arbeiten will“, so der Feldheimer. Für den Fall, dass ein solches Angebot kommt, gab es eine Vereinbarung mit Karlshuld. Diese ermöglicht nun den Wechsel ins Ries.

„Neben dem TSV Rain ist Nördlingen die beste fußballerische Adresse im Landkreis“, lobt Luderschmid seinen neuen Arbeitgeber und auch dessen gute Jugendarbeit. „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich gerne mit jungen Spielern arbeite. Da finde ich hier die passenden Bedingungen vor.“ Die beiden Relegationsspiele des TSV Nördlingen gegen den Bayernligisten FC Affing hat Luderschmid als Zuschauer bereits verfolgt.

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