Event 2011 - Gastspiel 1. FC Nürnberg

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11:1 Ecken, 11:1 Tore

Kuriose Statistik eines stimmungsvollen Auftritts des 1. FC Nürnberg in Nördlingen
Von Klaus Jais


    TSV-Stürmer Manuel Meyer (links) im Duell mit dem Nürnberger Publikumsliebling, dem argentinischen Nationalspieler Javier Pinola.
Foto: Szilvia Izsó

Rund 2500 Zuschauer brauchten gestern Abend ihr Kommen ins Nördlinger Gerd-Müller-Stadion nicht zu bereuen. Zwar war der Auftritt des Erstligisten 1. FC Nürnberg gegen den Siebtligisten TSV Nördlingen eine insgesamt einseitige Angelegenheit, doch es gab zwölf Tore zu beklatschen. 11:1 (3:1) gewann der 1. FCN gegen die Rieser, wobei der Sieg auch in dieser Höhe verdient war. Interessanterweise endete auch das Eckenverhältnis mit dem gleichen Endstand.

Das Ziel von Nördlingens Trainer Rigo Hof, möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben, war schon nach sechs Minuten passé, denn nach einem Foul von Leonid Bagrov an Albert Bunjaku zeigte Schiedsrichter Thomas Färber (Augsburg) ohne zu zögern auf den Punkt. Der Belgier Timmy Simons ließ Torwart Benny Thum keine Chance. Nur zwei Minuten später heimsten die Gastgeber ihren ersten Applaus ein, als der auffällige Manuel Meyer einen Freistoß auf Johannes Höhenberger schlug, doch der Schwörsheimer köpfte über das Tor. Das 0:2 lag in der Luft, als der Schwede Per Nilsson an die Unterkante der Latte köpfte und Thum im Nachfassen rettete (12.). Eine Minute später war es dann aber passiert: Nach einer Linksflanke von Javier Pinola war Neuzugang Tomas Pekhart einen Tick schneller als Torwart Thum – 0:2.

Die Gäste spielten oft schnell und direkt nach vorne, sodass die Rieser mit Abwehraufgaben überhäuft wurden. Markus Mendler zielte aus der zweiten Reihe über das Tor, Pekhart köpfte eine Mendler-Flanke an den Pfosten und auch Nilsson visierte zum zweiten Mal per Kopf die Latte an. Den Hauch einer Chance ergab sich auf der anderen Seite für Nico Oefele, doch er zielte am kurzen Eck vorbei (25.). Genau eine halbe Stunde war gespielt, als Pekhart einen herrlichen Angriff mit dem 0:3 abschloss.

Verdientes Ehrentor

Ab diesem Zeitpunkt konnten die Gastgeber das Spiel etwas ausgeglichener gestalten und trauten sich auch in der Offensive mehr zu. Wieder war es Meyer, der mit einem satten Linksschuss aus 22 Metern Torwart Raphael Schäfer zumindest prüfte (36.). Auch Oefele startete das eine oder andere Dribbling, hatte aber kein Glück dabei. In der 44. Minute das Ehrentor, das auch Gästetrainer Dieter Hecking als verdient bezeichnete: Höhenberger wurde von Nilsson berührt und kam ins Straucheln. Wiederum zeigte der Referée sofort auf den Punkt und Michael Sebald ließ Torwart Schäfer keine Chance. Noch vor Seitenwechsel eine weitere gute TSV-Szene der Youngsters Oefele und Meyer, doch Letzterer zielte vorbei.

Die zweite Hälfte begann mit einer Großchance des eingewechselten Daniel Didavi, doch er schoss aus zehn Metern drüber. Dann jedoch ging es Schlag auf Schlag, denn innerhalb von nur fünf Minuten erzielte der Club drei Tore. Den Anfang machte der starke Markus Feulner nach einem Zuspiel von Didavi (49.). Vier Minuten später erhöhte Alexander Esswein nach einem Zuspiel von Juri Judt auf 5:1 und das halbe Dutzend machte Robert Mak voll. Wieder hatte Didavi die Vorarbeit geleistet (54.).

Die Platzherren wechselten nach 58 Minuten zum zweiten Mal: Für Torwart Thum kam A-Jugend-Keeper Martin Müller, der seine erste Bewährungsprobe gleich bestand, als er einen Flachschuss von Esswein klasse entschärfte (59.). Beim 1:7 war er freilich machtlos: Zuspiel von Chandler auf Didavi, der sich im Zweikampf gegen Peter Zgudziak durchsetzte und souverän ablegte (64.). Nördlingen kam nur sporadisch in Tornähe und Christian Turzer war es, der nach 66 Minuten die erste und einzige TSV-Ecke herausholte. Müller klärte erneut klasse gegen den schnellen Esswein (66.), doch beim 1:8 gab es nichts zu halten: Didavis toller Slalomlauf durch die TSV-Abwehr endete mit seinem zweiten Tor in diesem Spiel (75. Minute).

Esswein zielte ans Außennetz und auf der Gegenseite hätte durchaus das zweite TSV-Tor fallen können, doch Oefele zielte mit seinem etwas schwächeren rechten Fuß aus guter Position vorbei (82.). Die Hecking-Schützlinge waren in der Regel immer einen Schritt schneller und natürlich viel abgeklärter. In der 82. Minute konnte Torwart Müller einen tollen Feulner-Kopfball noch parieren, doch zwei Minuten später erzielte der einzige gebürtige Nürnberger im Gästeteam, Julian Wießmeier, mit einem Schuss aus abseitsverdächtiger Position an den Innenpfosten das 1:9. Zweistellig wurde es durch Manuel Zeitz nach einer zielstrebigen Vorarbeit von Didavi (86.). Den Schlusspunkt zum 1:11 markierte Neuzugang Esswein in der Schlussminute.

Die Teams im Überblick

TSV Nördlingen: Thum (ab 58. Müller); Brückel, Bagrov (ab 65. Geiß), Zgudziak, Abele (ab 72. Langer), Höhenberger (ab 72. Enderle), Raab, Chlebisz (ab 46. Schaller), Oefele, Meyer (ab 65. Turzer), Sebald (ab 65. Hemayatkar-Fink).

1. FC Nürnberg: Schäfer (ab 46. Stephan); Simons, Nilsson, Wollscheid (ab 46. Mak), Pekhart (ab 58 Zeitz), Bunjaku (ab 46. Feulner), Hegeler (ab 46. Didavi), Judt, Cohen (ab 46. Esswein), Pinola (ab 58. Chandler), Mendler (ab 46. Klose).

 


 

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