Event 2008 - Gastspiel FC Bayern München

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 TSV 1861 Nördlingen - FC Bayern München im Gerd-Müller-Stadion

- Wir bedanken uns bei Frank Stolle der uns diesen Bericht und die Foto`s zur Verfügung gestellt hat. -
Weitere Fotos von Frank Stolle über das Bayern Spiel findet ihr auf pafnet.de

Das Spiel des Jahres vom 19.07.2008 in Nördlingen

"Bomber der Nation", Gerd Müller, bekommt SEIN Stadion - FC Bayern siegt 8:0

Das hätte sich "kleines dickes Müller" (wie Cajkovsky ihn liebevoll nannte) nicht träumen lassen als er 1960 bis 1963 noch in der Jugendmannschaft seiner Geburtsstadt Nördlingen spielte. Ein eigenes Stadion hat bisher nicht einmal Kaiser Franz Beckenbauer. Anlass war das Jubiläum 100 Jahre Fußball in Nördlingen. Oberbürgermeister Hermann Faul und die Führungsriege des TSV 1861 Nördlingen setzten alle Hebel in Bewegung, um die einstimmig beschlossene Umbenennung des Stadions im Rieser Sportpark in "Gerd-Müller-Stadion" würdig zu begehen. Was lag näher als den Verein des gebürtigen Nördlingers Gerd Müller in dessen Heimat einzuladen. Und mit Hilfe des ebenfalls in Nördlingen geborenen Manfred Angermeyer, seit 16 Jahren beim FC Bayern tätig - zuletzt als Abteilungsdirektor im Fanbereich, gelang das Kunststück: Jürgen Klinsmann kommt mit seinen Bayern ins Ries. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Das zweite Großereignis der Region nachdem vor 15 Millionen Jahren ein gewaltiger Meteorit aus dem All im Nördlinger-Ries-Krater einschlug.

 
Foto: Jürgen Klinsmann

Nicht mit der Amateurmannschaft, nein, die richtige Bundesligamannschaft sollte auflaufen gegen den Landesliga-Absteiger TSV Nördlingen. Zwar gab es ein enttäuschtes Murren in den Rängen, als gewiss war, dass die Nationalspieler nicht am Start waren, aber alleine bei der Hintermannschaft mit Torhüter Michael Rensing und der Abwehr Martin Demichelis, Willy Sagnol, Lucio und Marc van Bommel war jeder den Eintritt wert. Alle 10.500 Karten waren bereits eine Woche nach Beginn des Verkaufs restlos vergeben. Denn so eine hochkarätige Mannschaft wird wohl die nächsten 20 Jahre nicht mehr nach Nördlingen kommen.


Foto: Michael Rensing

Und auch schon das Vorspiel war ein echter Knaller: Die Frauen des SC Athletiks Nördlingen (Landesliga Nord) kämpften gegen die ehemalige Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Nürnberg, die nach einigen Abstiegen, Umstrukturierung und Neuaufbau mit der eigenen Jugend 2008 ungeschlagen Landesliga-Meister wurde und nächste Saison in der Bayernliga spielt.

Robert Milde, der zusammen mit dem offiziellen Stadionsprecher Helmut Stiller die Spiele moderierte, witzelte, dass sich die Frauen des 1. FCN nun stetik ihren männlichen Kollegen annähern. Bleibt nur zu hoffen, dass der "Club" sich wieder nach oben orientiert und nicht seinen Frauen entgegenkommt. Das Ergebnis von 8:0 für Nürnberg war weniger wichtig, "Hauptsache nicht zweistellig" zog Athletik-Trainer Wenzel gut gelaunt Resume.


Foto: 1. FCN in blau, Athletiks in roten Trikots

Nach dem Spiel folgte die offizielle Umbenennung des Stadions nach dem berühmtesten Sohn der Stadt: Gerd-Müller-Stadion. Oberbürgermeister Hermann Faul nahm die Ehrung vor, flankiert von der Nördlingen Knabenkapelle. Müller war sichtlich gerührt, dass über 10.000 Zuschauer gekommen waren um ihm ein Denkmal zu setzen. Selbst Kaiser Franz Beckenbauer hat noch kein "eigenes" Stadion und auch Jürgen Klinsmann (mit 47 Toren in 108 Länderspielen immerhin der zweitbeste Torschütze der Nationalmannschaft nach Gerd Müller mit 68 Toren in 62 Spielen) wird wohl noch ein Weilchen warten müssen. Die Rekorde, die der Bomber der Nation, Gerd Müller, erzielt hat, bleiben wohl für lange lange Zeit, wenn nicht gar für die Ewigkeit bestehen.


Foto: Gerd Müller

Jetzt gab sich Déborah Rosenkranz die Ehre mit dem Titelsong für „Wahre Helden - Stars gegen Gewalt“, umrahmt von den Spielern des TSV 1861 Nördlingen und FC Bayern München. Kaum war das Lied verklungen und die Wimpel getauscht ging es auch schon zur Sache. Der Bayern-Fanblock feuerte seine Spieler an, aber der TSV 1861 hielt dagegen und kämpfte eindrucksvoll. Trotzdem schoss alle 8 Tore ein Spieler mit der Nummer 9: G. Müller. Das lag daran, dass alle Bayernspieler mit derselben Rückennummer aufliefen in Erinnerung an Gerd Müller. Ein Sonderlob von Trainer Norbert Brand erhielt der Nördlinger Torwart Christian Starz, der den Strafstoß von Toni Kroos mit tollem Reflex entschärfte (37.) und auch gegen Ende der zweiten Halbzeit mit seinen Paraden die Bayern-Stürmer das eine oder andere Mal alt aussehen lies.
Jürgen Klinsmann ernannte ihn zum "Player of the Match", lies aber offen, ob er demnächst seine Spielerbeobachter Richtung Nördlingen schicken würde um ein weiteres Talent zu sichten.


Foto: Déborah Rosenkranz

Nachdem sich die Fans doch sehr vernüftig verhielten und Karl Scherlin mit seinem Nördlinger Sicherheitsdienst (unterstützt von geschätzt 100 Leuten vom Ordnungsdienst in grünen Leibchen) die Lage jederzeit freundlich aber bestimmt im Griff hatte, gab es am Schluss noch eine kurze Pressekonferenz auf dem Rasen und die ersehnte Autogramm(viertel-)stunde. Jürgen Klinsmann (aus einer Bäckerfamilie stammend) freute sich über die Original Rieser Bauerntorte, die er als Erinnerung an Nördlingen mitnehmen durfte. Die Fans harrten geduldig aus, bis Klinsmann oder einer der Bayernspieler vorbeikam um seinen Namen auf Fußbälle, Trikots oder Autogrammkarten zu platzieren. Und so ging das zweite Großereignis im Ries zu Ende – fast wie es vor 15 Millionen Jahren, aber diesmal friedlich und ohne Blitz, Donner und Regen.


Foto: Autogrammjäger

- Wir bedanken uns bei Frank Stolle der uns diesen Bericht und die Foto`s zur Verfügung gestellt hat. -
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