Geprägt von Münchnern

14. März 2014 | von Marc Lamberger (Quelle: Münchner Merkur)

Für Karl-Heinz Schüler sind Spiele gegen Mannschaften aus dem Münchner Raum immer etwas besonderes. Denn: Er ging einst als Stürmer für die Amateure des FC Bayern, den ASV Dachau, Türk Gücü München und den SV Lohhof auf Torejagd. „Bei diesen Vereinen hatte ich eine schöne Zeit, an die ich gerne zurückdenke“, sagt Schüler, der seit zwei Jahren seinen Heimatverein trainiert, den TSV Nördlingen. Wenn er nun mit seinem Team in der Landesliga Südwest auf Gegner aus der Region München trifft, „ist bei mir immer etwas Bauchkribbeln da.“

Am letzten Wochenende beispielsweise, als der SC Oberweikertshofen in Nördlingen vorstellig wurde. Das Ergebnis hatte sich Schüler allerdings anders vorgestellt - seine Elf verlor 1:2. Die Folge: Der TSV stürzte vom vierten auf den siebten Rang. Dem Titel „Spitzenspiel“ wird das nächste Duell gegen Tabellenführer Landsberg nun nur bedingt gerecht. „Wir müssen dann vielleicht weniger das Spiel machen“, hofft Schüler, der sich in der Art, wie er trainiert, auch an seinen ehemaligen Münchner Trainern orientiert.

„Ich hatte hier viele gute Trainer“, erzählt Schüler. „Viel mitgenommen habe ich von allen, am meisten von Wolfgang Dremmler und Udo Bassemir. Von Dremmler aus taktischer Sicht, von Bassemir, was Ansprache und Motivation angeht. Selten habe ich jemanden erlebt, der so emotional dabei war wie er.“

Emotional reagiert auch Schüler in vielen Situationen, auf seine Art. Der 45-jährige Familienvater ist keiner, der brüllt oder an der Seitenlinie wild gestikuliert. Er ist ein ruhiger Trainer, dem dennoch leicht anzumerken ist, wenn er enttäuscht ist nach dem Spiel. Dann bleibt er länger in der Kabine.

Um auf seine Lehrmeister zurückzukommen: „Trainer wie Dremmler und Bassemir haben mich geprägt.“ Dennoch ist sein Credo, keinen zu kopieren. „So etwas geht auch gar nicht“, bekräftigt Schüler. „Es ist wichtig, seinen eigenen Weg zu gehen und sich immer weiterzuentwickeln.“