Gerd Müllers Tod bewegt Nördlingen

   
  Gerd Müller und mehr als 10.000 Zuschauer bei der Taufe des Gerd-Müller-Stadions im Jahr 2008 in Nördlingen. Foto: Richard Lechner

15. August 2021 | Quelle: Rieser Nachrichten (Verena Mörzl)

Der Weltfußballer ist am Sonntag im Alter von 75 Jahren gestorben. Erinnerungen an den Bomber der Nation, der seine Karriere beim TSV Nördlingen begann

Gerd Müller war der größte und bekannteste Fußballer, den der TSV Nördlingen je hervorgebracht hat. Am Sonntagmorgen ist der Jahrhundertsportler im Alter von 75 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Nicht nur die Fußballwelt trauert. In Nördlingen, dort, wo Gerd Müllers Karriere begann, gilt das Mitgefühl der Familie. Viele Erinnerungen werden wach.

Während in den Gedenkbeiträgen im Fernsehen Müllers einzigartige Tore gezeigt werden, wird in Nördlingen über Fußballmomente gesprochen, die nur selten von einer Kamera begleitet wurden. Helmut Beyschlag, Vorsitzender des TSV Nördlingen, erinnert sich an ein Spiel auf dem Sportplatz hinter der Alten Turnhalle in Nördlingen. „Selbst für mich als Heranwachsender war damals schon klar, dass er ein ganz außergewöhnlicher Fußballer war.“ Damals habe es keine Leistungsligen gegeben. Wenn der TSV Nördlingen gegen einen Landverein gespielt habe, gewann er haushoch. Die meisten Tore, selbstverständlich, sie gingen auf das Konto von Gerd Müller. Es sei nicht selten gewesen, dass Müller von zwölf Toren acht geschossen habe, schildert Beyschlag.

Der TSV habe ihm unglaublich viel zu verdanken. Müller steigerte die Bekanntheit seines Heimatvereins und der Stadt Nördlingen enorm, so Beyschlag. Wenn man als Nördlinger im Ausland sei und von Stadtmauer oder dem Turm Daniel erzähle, dann beeindrucke das kaum. „Aber Gerd Müller kennt jeder“, sagt Beyschlag. Man werde immer an ihn denken.

Der TSV-Vorsitzende sagt über seine letzte Begegnung mit dem Ex-Nationalspieler: „Als Vorstand denke ich gern daran zurück, wie wir ihm zu Ehren das Stadion in Gerd-Müller-Stadion umbenannt haben. Das war das letzte Mal, als ich mit ihm gesprochen habe.“ Die Feier im Stadion im Rieser Sportpark ist nicht nur Beyschlag, sondern vielen anderen Riesern im Gedächtnis geblieben. Es war einer der letzten Besuche von Gerd Müller in seiner Heimat. Mehr als 10.000 Fans haben das Ereignis erfolgt. Gerd Müller sagte damals, kurz bevor die neue Stadiontafel mit seinem Namen enthüllt wurde: „Dass gleich 10.000 Leute heute kommen, das macht mich sprachlos“.

Trotz seiner fortschreitenden Alzheimer-Erkrankung sei Gerd Müller immer präsent geblieben, erzählt Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner. Er sagt: „Seine Erfolge sind beispiellos. Was der Nördlinger erreicht hat, darauf können wir als Stadt stolz sein.“

Bereits vor seinem Tod, so Wittner weiter, habe es Überlegungen gegeben, dem „Bomber der Nation“ auch ein physisches Denkmal in Nördlingen zu setzen, eine Statue in der Nähe seines Geburtshauses am Stänglesbrunnen beispielsweise. Mit einer Trauerbeflaggung soll in den nächsten Tagen ein erstes Zeichen nach seinem Tod gesetzt werden.



 

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