Porträt: Der Größte muss in den Kasten

 
Der erst 18-jährige Torwart Daniel Martin durfte zuletzt zweimal in der Herren-Landesliga sein Können unter Beweis stellen. Seine Trainer halten große Stücke auf den Nachwuchskeeper mit Gardemaß. Foto: Klaus Jais   

23. März 2016 | von Klaus Jais

Daniel Martins Torwart-Karriere war schon in der F-Jugend vorgezeichnet. Seine Trainer bescheinigen ihm enormes Entwicklungspotenzial.

„Daniel Martin hält einfach alles“, „Mit einem überragenden Torwart Daniel Martin…“, „Daniel Martin zeigte eine starke Leistung“. Solche Schlagzeilen produzierte ein Rieser Torwarttalent schon in den vergangenen Jahren, als er noch in verschiedenen Jugendmannschaften des TSV Nördlingen spielte. Doch seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Stammkeeper Andre Behrens und dem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt von Jonathan Ziegler blieb Cheftrainer Franz Wokon fast keine andere Wahl, als den 18-jährigen Daniel Martin ins kalte Landesliga-Wasser zu werfen.

Daniel Martin war zuletzt nahezu unentbehrlich: Am Samstag spielte er in der A-Jugend beim FC Memmingen (2:2) und einen Tag später in der ersten Herrenmannschaft beim 2:0-Sieg über den SC Fürstenfeldbruck. Am heutigen Mittwoch steht er im A-Junioren-Verbandspokalspiel gegen den Bundesligisten FC Ingolstadt erneut im Tor. Eine zu hohe Belastung sieht der gebürtige Nördlinger nicht: „Das ist angenehmer Stress.“ Am kommenden Samstag dürfte bereits wieder der Jugendalltag eintreten, denn dann spielt die A-Jugend zu Hause gegen Erlangen-Bruck, während die Erste in Dinkelsbühl antritt. Da er noch Jugendspielrecht hat, darf er keine zwei Spiele an einem Tag bestreiten.

Sein sportliches Vorbild als Torhüter ist Manuel Neuer, nicht nur wegen des unbestrittenen Könnens, sondern auch wegen seiner menschlichen Art. TSV-Torwarttrainer Berthold Grimmeisen meint über seinen 1,90 Meter großen Schützling: „Er hat eine sehr gute Torwartfigur, geradezu Gardemaß. Er ist sehr ehrgeizig und mit seinen 18 Jahren noch entwicklungsfähig. Er hat großes Potenzial und – wie man zuletzt gesehen hat – ist er auch im Spiel bereits nervenstark.“

Daniel Martin begann mit dem Kicken bei der F-Jugend des FC Pfäfflingen/Dürrenzimmern und stand schon damals im Tor. „Das ergab sich so, weil ich schon immer der größte Spieler war“, meint Daniel Martin, der dann als älterer D-Jugendlicher von seinem Heimatverein zum TSV Nördlingen wechselte. Das erste Jahr dort war ausgesprochen langweilig, denn es gab noch keine Bezirksoberliga und in der Kreisliga wurden die Rieser mit 22 Siegen in 22 Spielen Meister. Erster Trainer in seiner Zeit beim TSV war damals Hans Wenninger. Es folgten die Übungsleiter Andreas Langer, Andreas Schröter und aktuell Karl Schreitmüller – und auch weitere Meisterschaften: mit den C-Junioren in der Saison 2010/11 in der Bezirksoberliga, mit den B-Junioren im Spieljahr 2013/14 in der Bezirksoberliga (nur 20 Gegentore in 26 Spielen) und zuletzt der Titel in der A-Junioren-Landesliga mit nur 14 Gegentoren in 22 Spielen.

Spätestens in der U19 trainieren die Jugendtorhüter mit den Herrenkeepern mit. „Das Training mit Torhütern der Herren bringt einem viel. Solche Torwartgrößen wie Kevin Maschke oder nun Michael Lutz bringen viel Erfahrung mit, da kann man einiges lernen“, meint Martin, der in Dürrenzimmern aufgewachsen ist und dort auch wohnt. Der „Zerberus“ machte bei der Realschule Maria Stern seine Mittlere Reife und ist im zweiten Lehrjahr bei der Nördlinger Firma Matulka; es ist eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme. Seine weiteren Ziele: „Kurzfristig will ich mit der A-Jugend den Klassenerhalt in der Bayernliga schaffen. Mittelfristig will ich mich weiter entwickeln und sehen, was dabei raus kommt.“

An guten Torhütern herrschte beim TSV Nördlingen noch nie ein Mangel. Gut denkbar, dass Daniel Martin eines Tages in einem Atemzug mit Torwartgrößen wie Richard Doleczik, Emil Klaß, Dietmar Link, Woldemar Ortelli, Heinz Spielvogel, Armin Straßner oder Christian Starz genannt wird.

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