Jugendfußball: Leitbild ist das grüne Trikot

 

Sie kümmern sich gemeinsam um die Belange des Nachwuchsbereichs beim TSV Nördlingen (von links): Markus Klaus, Andreas Langer und Bobby Schüler. Foto: Marc Lamberger  

15. August 2012

Der TSV Nördlingen präsentiert sein neues Nachwuchskonzept. In Kürze auf der Vereinsseite komplett einsehbar Von Marc Lamberger 

Die Gier nach frühem Erfolg im Fußball ist groß, sowohl im Profi-, als auch Amateurbereich. Wenn ein Spieler aus dem Jugendbereich ausscheidet, möchte er sich so schnell wie möglich in der ersten Mannschaft etablieren. Erstmal hinten anstellen? Auf keinen Fall. Die Jungs wollen spielen, sich präsentieren. „Ehrgeiz ist im Sport enorm wichtig, aber es sind auch eine gewisse Geduld und Ausdauer nötig“, betont Markus Klaus, neuer Jugendkoordinator beim TSV Nördlingen. Der 33-Jährige tritt die Nachfolge von Stefan Ferber an und kümmert sich seit dieser Saison zusammen mit Andreas Langer und Bobby Schüler um die Belange im Nachwuchsbereich des TSV. Nun hat das Trio im Sportpark das neue, mittlerweile schriftlich fixierte Jugendkonzept vorgestellt.

 

„Wir wollen aufarbeiten, was Stefan Ferber angefangen hat, aber aus beruflichen Gründen nicht mehr zu Ende führen konnte“, erklärt Klaus, der das Konzept in Absprache mit den Trainern des Nachwuchs-Leistungszentrums entwickelt hat. „Wir müssen dann aber auch abwägen, was den Spieler und den Verein weiterbringt. Daher wollen wir das Konzept ständig weiter entwickeln und die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen.“ Das heißt konkret: Der TSV, die Jugendspieler und deren Eltern sind die Eckpfeiler im Konzept und sollen sich an diesem orientieren können. „Im Jugendbereich ist es ganz wichtig, die Eltern mit einzubeziehen, denn sie unterstützen die Jungs und auch den Verein, sei es bei Auswärtsfahrten oder bei Heimspielen im Kiosk.“

Das prominente Beispiel Michael Lutz

Allerdings gilt es laut Klaus auch, Vereinsentscheidungen wie eine Mannschaftsaufstellung zu akzeptieren. „Die Trainer brauchen einen gewissen Freiraum“, macht er deutlich, und erinnert wieder an das Schlagwort Geduld. „Der eine schafft den Sprung in die erste Mannschaft – egal, ob im Junioren- oder im Herrenbereich – eben ein Jahr später als andere. Doch die Zeit müssen sich alle drei Seiten nehmen.“ Der 33-Jährige, der in Wallerstein wohnt und in Donauwörth im IT-Bereich arbeitet, verweist dabei auf ein prominentes Beispiel. „Michael Lutz war zu seiner Zeit in der B-Jugend beim TSV die Nummer zwei hinter Armin Strassner. Trotzdem wurde Lutz später Profi beim FC Ingolstadt und hat in der 2. Bundesliga gespielt.“

Rund 190 Spieler sind momentan in der Jugend des TSV aktiv. Klar ist, dass der Verein nicht alle davon halten kann, „doch auch die anderen Vereine im Ries haben erkannt, dass sie von der Ausbildung in Nördlingen profitieren können“, sagt Klaus. Zum anderen sollen die beiden Herrenmannschaften größtenteils aus Eigengewächsen bestehen. „Wir spielen mit der C-Jugend in der Bayernliga und wollen in dieser Runde B- und A-Jugend in die Landesliga aufsteigen. Davon soll später natürlich vor allem die Erste profitieren“, erklärt Langer (34), „damit auch die den nächsten Schritt nach vorne machen kann. Sonst bräuchten wir den Aufwand in der Jugend nicht leisten.“

Wichtig sei es zudem, den jungen Fußballern auch abseits des Fußballplatzes etwas beizubringen. Wenn eine Mannschaft ins Trainingslager fährt, gehört laut Klaus auch eine Stadtführung dort zum Programm. Zudem sollen TSV-Spieler, die aus den Nachbarkreisen nach Nördlingen kommen, einen Bezug zur Kreisstadt aufbauen. „Das Spektrum im Jugendkonzept ist insgesamt breit“, sagt Klaus. Schiedsrichter Siegbert Mielich wurde beispielsweise in den Rieser Sportpark eingeladen, um den Jugendlichen die Arbeit von Unparteiischen detailliert zu schildern. Der Schwerpunkt im Training indes liegt im technischen und taktischen Bereich. „Wir wollen anhand moderner Taktiken eine gewisse Spielweise vermitteln, die sich durch alle Jugendmannschaften durchzieht“, erläutert Klaus.

Laufschule soll richtige Bewegungsabläufe vermitteln

Er strebt außerdem eine Kooperation mit der Abteilung Leichtathletik des TSV Nördlingen an, „da wir Fußballer im läuferischen Bereich noch viele Defizite haben. Ein Leichtathlet läuft einfach lockerer und teilt seine Kraft besser ein. Daher soll den Spielern in einer Laufschule der richtige Bewegungsablauf vermittelt werden.“

Sobald das Jugendkonzept von der Abteilungsleitung abgesegnet ist, ist es für alle in kompletter Form auf der Internetseite des TSV einsehbar. „Das Leitbild ist das grüne Trikot mit dem Vereinswappen“, fasst es Langer zusammen. Die aktuelle erste Nördlinger Mannschaft zeigt seit Monaten, wie entscheidend sich eine gute Jugendarbeit auswirken kann. Fast alle Akteure der Ersten haben bereits in der Jugend beim TSV gespielt. Zwar schaffen es nicht in jedem Jahr so viele Talente den Sprung wie zuletzt, doch dann gilt, wie Markus Klaus es formuliert: Geduld und Ausdauer aufbringen.

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