Bayernliga Süd: TSV peilt nächsten Heimerfolg an
![]() |
|
Der Sieg gegen Kottern war wichtig für die Nördlinger Bayernliga-Fußballer (in Grün, hier nach Simon Grubers 1:0). Am Samstag wollen sie gegen Ismaning nachlegen. Foto: Dieter Mack |
18.10.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)
Im zweiten Heimspiel in Serie will der TSV erneut punkten. Mit dem FC Ismaning wartet ein spielstarker Mitkonkurrent.
Während im Ries langsam der Herbst Einzug hält, geht für den TSV Nördlingen die Vorrunde in der Bayernliga Süd in ihre entscheidende Phase. Nach dem so wichtigen 2:1-Erfolg im Kellerduell mit Kottern – der erste Sieg seit Ende August – wollen die Rieser diesen Samstag gegen Tabellennachbar Ismaning nachlegen. Anstoß im Gerd-Müller-Stadion ist um 15.30 Uhr.
Mit dem umjubelten Triumph am vergangenen Wochenende feierte der TSV einen kleinen Befreiungsschlag. „Der Sieg gegen Kottern war nicht nur tabellarisch wichtig, sondern auch für die Mannschaft. Wir haben über 70 Minuten in Unterzahl gekämpft und unser Tor verteidigt“, so TSV-Trainer Daniel Kerscher. „Man hat schon auch die Klasse von Kottern gesehen, die sicherlich wesentlich besser sind, als sie aktuell in der Tabelle stehen. Sie sind nahezu mit der gleichen Mannschaft letzte Saison Sechster geworden.“
Dank des Dreiers konnten die Rieser ihre sechs Spiele andauernde Sieglos-Serie beenden. Zugleich verschafften sich Kerscher und Co mit nun 14 Punkten etwas Luft und bauten den Abstand auf die Relegationsränge auf fünf Zähler aus. Am Samstag geht es für die Nördlinger erneut zu Hause gegen einen direkten Konkurrenten. Der FC Ismaning hat 18 Punkte auf dem Konto und reist als Tabellennachbar ins Ries. „Eine sehr spielstarke Mannschaft mit vielen jungen Talenten aus dem Münchner Raum, die gewohnt bei den Bundesliga-Nachwuchsleistungszentren sehr gut ausgebildet wurden“, schätzt Kerscher den Gegner ein.
Die Gäste durchliefen im Sommer einen großen Umbruch, 13 Neuzugänge und 14 Abgänge sorgten für frischen Wind im Norden des Landkreises München. Dabei verließen vorrangig erfahrene Spieler den Verein, mit Kaan Aygün und Meriton Vrenezi musste man unter anderem die beiden Topscorer aus dem Vorjahr ersetzen. Das tat man ausschließlich mit jungen Talenten: Die Startelf der Blau-Weißen ist im Schnitt 21,6 Jahre alt – nur die Zweitvertretung von 1860 München, die als U21 gemeldet ist, stellt eine noch jüngere Mannschaft. Kapitän Daniel Weber ist im Alter von gerade einmal 27 Jahren Dienstältester im Kader des FCI.
Erfahrung scheint überbewertet – zumindest, wenn es nach Trainer Xhevat Muriqi geht, der den Umbruch maßgeblich vorantrieb: „Ich arbeite gerne mit jungen Spielern zusammen. Es trauen sich wenige, diesen Weg so zu gehen. Ich habe aber lieber Spieler, die bei mir den ersten oder zweiten Vertrag unterschreiben als den letzten“, erklärte Muriqi jüngst gegenüber fupa. Das 51-jährige Vereinsurgestein leitet seit Sommer 2023 zum zweiten Mal die Geschicke als Chefcoach in Ismaning.
Mit seiner jungen Truppe peilt Muriqi nach vier Spielzeiten jenseits der Top Ten wieder einen einstelligen Tabellenplatz an. Die Formkurve spricht für den Tabellenelften, der drei seiner jüngsten vier Partien für sich entscheiden konnte.
Nach Siegen gegen Erlbach und Kirchanschöring setzte es in Landsberg eine heftige 1:7-Klatsche, ehe man am vergangenen Wochenende im Duell mit Sturm Hauzenberg (3:2) wieder in die Erfolgsspur fand. Toptorjäger Alessandro Cazorla ist eigentlich der Erfolgsgarant – zumindest auf dem Papier. Der Neuzugang aus Grünwald hat mit sieben Treffern bereits seine Torausbeute aus dem Vorjahr eingestellt. Doch sein Team konnte kurioserweise keines der sechs Spiele, in denen er knipste, gewinnen. Vier dieser Partien endeten unentschieden, insgesamt kommen die Münchner auf sechs Punkteteilungen – Ligahöchstwert.
Auch das letzte Gastspiel von Ismaning in Nördlingen endete im März ohne Sieger (0:0), das Hinspiel hatte der TSV zuvor mit 1:2 verloren. Im Gerd-Müller-Stadion fühlt sich die Kerscher-Elf auch in der laufenden Spielzeit wohler: Vor heimischem Publikum hat Nördlingen in nur fünf Partien zehn seiner 14 Zähler eingeheimst. Eine Bilanz, die der Coach gegen Ismaning mit einer konzentrierten Leistung ausbauen will: „In Betracht auf die vergangenen Spiele müssen wir weiterhin die individuellen Fehler abstellen, die leider immer wieder zu Gegentoren geführt haben. Wir müssen konsequent als Mannschaft verteidigen, auch wenn das nicht immer schön aussieht“, erklärt er und macht klar: „Aktuell zählen aber Ergebnisse.“
Personell fehlt im Vergleich zur Vorwoche nur Torhüter Daniel Martin, der nach seinem Platzverweis zwei Spiele aussetzen muss. Auch sein Gegenüber muss mit Kapitän Daniel Weber und Jeremie Zehetbauer auf zwei Rotsünder verzichten. Letzterer wurde nach drei vermerkten Tätlichkeiten im Duell mit Schalding-Heining langfristig gesperrt und ist nun bereits seit acht Partien zum Zuschauen verdammt. Ismaning zweifelte die Sperre nach Sichtung des Videomaterials erfolglos an, wie fupa berichtete.