Bayernliga Süd: TSV nutzt seine Chancen nicht

 
Trotz überzeugender erster Halbzeit kann der Bayernliga-Aufsteiger TSV Nördlingen (in den schwarzen Trikots) den FC Ismaning nicht bezwingen. Im Bild klärt Nördlingens Nummer 39 Jakob Mayer per Kopfball. Foto: Dieter Mack  

18. Juli 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (Maximilian Bosch und Klaus Jais)

Im ersten Spiel der neuen Saison in der Bayernliga Süd verliert der TSV Nördlingen zu Hause mit 1:2 gegen den FC Ismaning. Eine starke erste Halbzeit der Rieser ist nicht genug.

Die Fußballer des TSV Nördlingen sind zum dritten Mal in Folge mit einer Niederlage in die neue Saison gestartet. War es in der Corona-Saison 2019/2021 ein 0:1 beim FC Deisenhofen und vor einem Jahr eine 1:2-Heimniederlage gegen den SV Bad Heilbrunn, so stand diesmal am Ende eine 1:2-Niederlage gegen den FC Ismaning. Dabei hatten die Gastgeber die Oberbayern eine Stunde gut im Griff, doch sie versäumten es, dem 1:0 weitere Tore folgen zu lassen.

Die Gastgeber fanden gut ins Spiel: Manuel Meyers Kopfball nach Puscher-Flanke flog nur knapp vorbei (2.) und ein Meyer-Schuss kam genau auf Torwart Cedomir Radic (12.). Dann behinderten sich Julian Brandt und Mirko Puscher gegenseitig und die Gäste kamen durch ihren Neuzugang vom TSV Landsberg, Elias Kollmann, zu ihrer ersten vielversprechenden Offensivszene (20.). Ein Patzer von Gästekapitän Daniel Weber blieb ohne Folgen, weil Meyer aus spitzem Winkel das Außennetz anvisierte und wieder Meyer traf nur das lange Bein eines FCI-Spielers, beim Abpraller kam Brandt nicht richtig in Schussposition. Schröter köpfte eine Meyer-Flanke genau in die Arme des Torwarts (28.) und nach 32 Minuten belohnten sich die Einheimischen für ihren Vorwärtsgang mit dem 1: 0. Perfetto hatte eingeleitet, Brandt und Schröter konnten das Leder zunächst nicht festmachen, bis schließlich Meyer in den Lauf von Puscher legte, dessen Schlenzer aus 16 Metern fast im Torwinkel einschlug. Ismaning hatte nur Distanzschüsse im Repertoire, die aber allesamt ungefährlich waren.

In der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte hätten die Gastgeber das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden müssen. Julian Brandt kam gleich dreimal innerhalb weniger Sekunden zum Abschluss (47.), doch er agierte mit viel zu hoher Pulsfrequenz vor dem gegnerischen Tor. Auch in der 54. Minute hatte wieder Brandt zwei Versuche zum 2: 0 und ein Kopfball von Brandt nach Meyer-Flanke hätte ebenso das zweite TSV-Tor sein müssen, beendete aber fürs Erste die Überlegenheit der Heimelf, denn Gästetrainer Mijo Stijepic hatte längst reagiert und bis zur 61. Minute fünfmal gewechselt.

Und die eingewechselten Akteure waren besser als die ausgewechselten. Eine scharfe Hereingabe von Weber war noch ein erstes Warnzeichen (62.), doch in der 65. Minute fiel der Ausgleich: Bastian Lommers Zuspiel fand in Daniel Gaedke einen Abnehmer, der bullige Stürmer (Vorsaison zwölf Tore) überlief die TSV-Abwehr und vollendete zum 1: 1. Gaedke kam wenig später erneut zum Abschluss, zielte aber vorbei. Längst hatten die Gäste mehr Ballbesitz und fast schon die logische Folge war das 1: 2 in der 78. Minute. Felix Käser verlor einen unnötigen Zweikampf mit Gaedke, der per Hacke in den Lauf von Yasin Yilmaz legte – der frühere Spieler von Türkspor Augsburg markierte überlegt das Führungstor.

Die restliche Spielzeit verhängte Schiedsrichter Maximilian Ziegler (Gruppe Gerolzhofen) noch drei gelbe Karten gegen TSV-Spieler. Die Gäste blieben gänzlich ohne Verwarnung. Klare Chancen zum 2: 2 ergaben sich nicht. Nördlingens Neuzugang Kadir Ciraci schoss viel zu schwach und Käsers Kopfball nach einer Ecke war zumindest ein guter Ansatz. Die Gäste hätten durchaus noch erhöhen können: Dominik Hofmann prüfte aus 20 Metern Torwart Martin (88.), Nico Schmidt rettete bei einem Schuss von Markus Mittermaier auf der Linie (89.) und Gaedke zielte noch knapp drüber.

Ismanings Trainer Stijepic hatte nach dem Spiel Lob für den Aufsteiger Nördlingen übrig, der in der ersten Halbzeit überlegen war: „Das haben sie sehr gut gemacht für einen Aufsteiger.“ In der zweiten Hälfte war er mit seiner eigenen Mannschaft zufriedener, Stijepic hatte umgestellt und neue Kräfte von der Bank gebracht. „Wir müssen am Ende das dritte Tor machen, wenn wir es richtig ausspielen.“

Enttäuschung dagegen bei Heimtrainer Karl Schreitmüller: „Wir haben es versäumt, das zweite Tor zu machen, sonst waren wir gut im Spiel“, sagte der Nördlinger Coach. „Wir haben uns viel vorgenommen, wollten punkten, aber es hat leider nicht geklappt.“ Zu viele Chancen ausgelassen: Das war laut Schreitmüller das Fazit an diesem ersten Spieltag.

Bereits am morgigen Dienstag, 18.30 Uhr, geht es weiter mit der ersten von zwei englischen Wochen für Nördlingens Bayernliga-Team. Schreitmüller rechnet mit einem schwierigen Match gegen die zweite Mannschaft der „Schanzer“ in Ingolstadt: „Das wird ein anderes Spiel“. Das dritte Punktspiel findet kommenden Samstag, 23. Juli, 17 Uhr, wieder im Gerd-Müller-Stadion statt, wenn der VfB Hallbergmoos zu Gast in Nördlingen ist.

TSV Nördlingen: Martin; Käser, Schmidt, Puscher, Grimm, Mayer (ab 78. Taglieber), Perfetto, Meyer, Bosch (ab 82. Dammer), Schröter, Brandt (ab 68. Ciraci)

FC Ismaning: Radic; Schädler (ab 61. Steindorf), Jobst (ab 54. Gaedke), Lommer, Weber, Schad (ab 46. Mittermaier), Krizanac, Hofmann, Yilmaz, Davydov (ab 46. Nishikawa), Kollmann (ab 54. Roth)

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