Futsal: Kein Glück bei der Hallenfußball-Premiere

7. Januar 2020 | von Klaus Jais

Bei der erstmals ausgetragenen Meisterschaft des Kreises Donau scheiden beide Rieser Teams vorzeitig aus

Es war der Tag des Landkreises Dillingen. Den historischen, da erstmals überhaupt ausgespielten Titel des Futsalmeisters im Kreis Donau holte sich vor 590 Zuschauern in der Wertinger Stadthalle der Kreisklassist Türk Gücü Lauingen durch einen 4:1-Endspielsieg gegen den FC Gundelfingen. Da der FCG als Titelverteidiger für das Finalturnier am kommenden Samstag in Günzburg gesetzt war, profitierte wiederum der TSV Wertingen, denn der bekam trotz des Ausscheidens im Halbfinale noch die Chance, sich ebenfalls für Günzburg zu qualifizieren – und nutzte diese. Durch den 5:4-Erfolg im Sechsmeterschießen gegen die SpVgg Wiesenbach fährt der Bezirksligist als dritter Vertreter des Kreises Donau zur Endrunde.

Dort dabei gewesen wäre auch gerne der TSV Nördlingen, der gegenüber dem Endturnier der Landkreismeisterschaften vor einer Woche Julian Bosch, Max Knöpfle und Simon Lösch neu im Team hatte. Die Rieser, die von Andreas Schröter und Daniel Kerscher gecoacht wurden, erreichten im Turniereröffnungsspiel gegen den BC Schretzheim mit 4:0 den höchsten Tagessieg. Der zweite TSV-Gegner SpVgg Wiesenbach war da schon von einem anderen Kaliber. Die SpVgg hatte in ihrem ersten Spiel gegen Türk Gücü Lauingen durch zwei Tore in der Schlussminute 2:1 gewonnen und ging gegen den TSV fünf Minuten vor Spielende in Führung. Zwei Minuten später gelang Julian Bosch nach Vorarbeit von Simon Lösch der Treffer zum 1:1-Endstand. Im letzten Gruppenspiel gegen Türk Gücü Lauingen hätte dem TSV bereits ein Unentschieden zur Halbfinalteilnahme genügt. Doch innerhalb einer Minute erzielte Türk Gücü durch Emirkan Öz und Spielertrainer Sahin Tasdelen zwei Tore. Der Anschlusstreffer von Nicolai Geiß ließ zwar nicht lange auf sich warten, doch anschließende Chancen von Alexander Schröter, Bosch und dem stürmenden Torwart Philipp Buser blieben ungenutzt. Am Ende hatten die Nördlinger zwar das beste Torverhältnis ihrer Gruppe, schieden aber als Gruppendritter aus.

Die SpVgg Deiningen war mit einem Omnibus angereist und die Fans machten sich lautstark bemerkbar. Im ersten Spiel war der FC Gundelfingen der Gegner, der in der siebten Minute durch Tarik Öz in Führung ging. Jakob Schichl, der vor einer Woche einen Muskelfaserriss erlitten hatte, aber dennoch Torschützenkönig geworden war, musste schon nach wenigen Sekunden erkennen, dass die Verletzung noch nicht ausgeheilt war. Die Rieser verteidigten stark und 70 Sekunden vor Spielende wurde Fabian Chlebisz im letzten Moment zur Ecke geblockt. Erst 43 Sekunden vor der Schlusssirene machte der FCG durch Peter Matkey mit dem 2:0 alles klar.

Im zweiten Spiel war der TSV Wertingen der Gegner. Peter Gerstmeier brachte die Rieser nach einem Zuspiel von Daniel Moll nach sechs Minuten in Führung. Wie schon gegen Gundelfingen mussten sie in der Schlussminute das Gegentor zum 1:1-Endstand hinnehmen, wobei es wohl Gerstmeier war, der die scharfe Hereingabe von Ardian Hoti als letzter berührte. In der letzten Sekunde leistete sich David Chlebisz noch ein grobes Foul, was Schiedsrichter Patrick Beutmiller mit der roten Karte ahndete.

Vor dem letzten Spiel der SpVgg hatten sich der TSV Wertingen und der FC Gundelfingen 3:3 getrennt, was beiden die Halbfinalteilnahme bescherte. Somit war das Deininger Match gegen den punktgleichen VfR Jettingen für beide Teams das letzte Spiel. Robin Welchner, Marcel Dammer und Tobias Kempter mit einem unpräzisen Abspiel vergaben die Führung. Jettingen hatte bei zwei Pfostentreffern Pech, war aber frühzeitig mit vier Fouls belastet. Das fünfte Foul (an Fabian Chlebisz) ließ bis 75 Sekunden vor Spielende auf sich warten. Den fälligen Zehnmeter-Strafstoß versenkte Gerstmeier zur SpVgg-Führung. Doch auch im dritten Spiel musste die SpVgg in der Schlussminute ein Gegentor hinnehmen. Diesmal war es 13 Sekunden vor Spielende Benedikt Riederle, der einen Sieg der Jackwerth-Schützlinge verhinderte.

Im ersten Halbfinale gewann der FC Gundelfingen gegen die SpVgg Wiesenbach 1:0 und das zweite Halbfinale zwischen Türk Gücü Lauingen und dem TSV Wertingen entschied Türk Gücü mit 4:3 nach Neunmeter-Schießen für sich. Nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Da der FC Gundelfingen als schwäbischer Titelträger bereits für das Endturnier am 11. Januar qualifiziert war, musste es ein Spiel um Platz drei geben, bei dem der Günzburg-„Nachrücker“ ermittelt wurde. Hier gewann der TSV Wertingen gegen die SpVgg Wiesenbach mit 5:4 (0:0) nach Strafstoßschießen. Im Finale siegte Türk Gücü Lauingen gegen den FC Gundelfingen 4:1.

Insgesamt fielen in 16 Spielen 43 Tore (ohne Sechsmeterschießen), was einem Schnitt von nur 2,69 Toren pro Spiel entspricht. Zum besten Spieler wurde Sahin Tasdelen, der 23-jährige Spielertrainer von Türk Gücü Lauingen, gewählt. Er war mit vier Toren auch der erfolgreichste Torschütze. Zum besten Torwart wurde Manuel Breskott (TG Lauingen) gewählt.

BC Schretzheim – TSV Nördlingen 0:4
Tore: 0:1 (2.) Julian Bosch, 0:2 (9.) Nicolai Geiß, 0:3 (12.) Alexander Schröter, 0:4 (13.) Jakob Mayer

SpVgg Wiesenbach – TSV Nördlingen 1:1
Tore: 1:0 (10.) Martin Böck, 1:1 (12.) Julian Bosch

TSV Nördlingen – Türk Gücü Lauingen 1:2
Tore: 0:1 (6.) Emirkan Öz, 0:2 (7.) Sahin Tasdelen, 1:2 (9.) Nicolai Geiß

Erfolgreichste Torschützen:
4 Tore: Sahin Tasdelen (Türk Gücü Lauingen)
3 Tore: Sinan Kaya (Türk Gücü Lauingen), Peter Matkey (FC Gundelfingen)
2 Tore: Julian Bosch, Nicolai Geiß (beide TSV Nördlingen), Peter Gerstmeier (SpVgg Deiningen), Jonas Behringer (FC Gundelfingen), Martin Böck (SpVgg Wiesenbach), Jakob Feistle (BC Schretzheim), Benedikt Riederle (VfR Jettingen), Markus Weigl (TSV Wertingen)

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