Bayernliga Süd: Wieder kein Befreiungsschlag

 
    Der Japaner Kazuki Date kommt hier zum Abschluss. Links Patrick Michel, das Tackling von Daniel Holzmann kommt zu spät. Foto: Klaus Jais

14. Oktober 2019 | von Klaus Jais

Es reicht einfach nicht für die Bayernliga! Diese Erkenntnis mussten 680 Zuschauer der Partie des TSV 1861 Nördlingen gegen den TSV 1860 München II mit nach Hause nehmen. Nach der 1:2 (1:0)-Niederlage gegen die Junglöwen sind die Rieser nun bereits sieben Spiele in Folge sieglos.

Dabei konnte TSV-Trainer Andreas Schröter die gleiche Anfangself auf den Platz schicken wie zuletzt beim 0:0 in Dachau. Und endlich konnten die Gastgeber in Führung gehen: Marco Haller nahm aus gut 25 Metern Maß und traf die Kugel genau ins Dreieck. Es war bereits das sechste Tor des mit 35 Jahren ältesten Spielers auf dem Platz. In den ersten 20 Minuten hatten die Gäste noch keine Offensivideen und erstmals richtig gefährlich wurde es nach einem Fehlpass von Nicolai Geiß, doch Andreas Kaiser bereinigte auf Kosten einer Ecke (22.).

Dennoch waren die Rieser gut im Spiel und für manch gewonnenen Zweikampf (Kaiser, Rothgang) gab es Szenenapplaus. Kaiser war es auch, der mit einem Zuspiel auf Alexander Schröter eine gefährliche Szene einleitete, doch Michael Meir kam in der Mitte einen Schritt zu spät. Ihre erste hochkarätige Chance hatten die Münchner durch ihren Japaner Kazuki Date, doch Torwart Andre Behrens rettete klasse (25.). Eine weitere Chance war einem ungenauen Rückpass von Haller geschuldet, Torwart Behrens verfehlte ihn, doch Geiß bereinigte. Schröter zeigte sich sehr agil, blieb aber immer wieder doch noch hängen. Die Gäste wussten zwar von ihrer Spielanlage her zu gefallen, doch die Nördlinger Abwehr hatte den Gegner durchaus im Griff. Jonathan Grimm setzte einen Flachschuss vorbei und die letzte Möglichkeit vor der Pause leitete Holzmann ein, doch der lange Lennert Siebdrat rettete vor Meir (42.).

In der zweiten Halbzeit waren die Löwen hungriger. Mittelstürmer Matthew Durrans schoss noch vorbei, doch in der 57. Minute war es passiert: Ein Freistoß von Timo Spennesberger auf Höhe des Strafraumecks flog durch den kompletten Strafraum und fand vom Pfosten den Weg hinter die Linie. Auf der anderen Seite köpfte Holzmann im Anschluss an eine Ecke vorbei und als Holzmann im Tempodribbling von Siebdrat knapp innerhalb des Strafraums klar gelegt wurde, winkte Schiedsrichter Jürgen Steckermeier (Gruppe Landshut), der ein auffällig freundschaftliches Gehabe mit den Gästespielern hatte, weiter. Danach kam es zur Rudelbildung und einem Schubser von Dominik Schön, was aber nur mit der gelben Karte geahndet wurde. Die Gäste, deren rotgesperrter Cheftrainer Frank Schmöller das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, waren in der zweiten Hälfte dem nächsten Tor näher als die Platzherren, deren Angreifer Manuel Meyer und der eingewechselte Philipp Buser nahezu wirkungslos waren. Einmal schien dieses Duo zu funktionieren, doch Torwart Tom Kretzschmar hatte aufgepasst (75.). Die Gästechancen wurden hochkarätiger: Ein noch abgefälschter Schuss von Aleksandar Kovacevic landete am Außenpfosten und Torwart Behrens parierte mit klasse Reflex gegen Date. In der 76. Minute der Siegtreffer für die Sechziger, als Dominik Schön eine Flanke nur halbherzig bedrängt wuchtig einköpfen konnte. Zuvor war es Geiß nicht gelungen die Flanke von Kovacevic zu verhindern. Chancen zum Ausgleich gab es: Einen Freistoß von Geiß fing Torwart Kretzschmar mit einer Hand und Schröter kam in der Nachspielzeit aus elf Metern zum Abschluss, doch auch damit hatte der Löwenkeeper keine Probleme.

TSV Nördlingen: Behrens; Kaiser, Rothgang, Michel, Geiß, Holzmann, Haller, Grimm (ab 84. Mayer), Meyer (ab 84. Gruber), Schröter, Meir (ab 55. Buser)

Stimmen zum Spiel

Andreas Schröter, Trainer des TSV 1861 Nördlingen: Die Stimmung in der ersten Halbzeit war gut, da hat das Team an sich geglaubt. Wir sind in der zweiten Halbzeit individuell nicht in die Positionen gekommen. Besonders über Außen haben die Gäste uns durch Verdoppelungen und Verlagerungen Schwierigkeiten bereitet. Gleichwohl sind wir Mitte der zweiten Halbzeit wieder besser ins Spiel gekommen. Auch der Schiedsrichter hat nicht so mitgespielt wie es für uns sinnvoller gewesen wäre. Es ist auffällig, dass eine klare Tätlichkeit von Dominik Schön nicht bewertet wird und dieser Spieler köpft dann das Siegtor. Das Trainerteam muss sich selbstkritisch hinterfragen, was man steuern oder besser machen kann.

Xhevat Muriqi, Co-Trainer des TSV 1860 München II: In der ersten Halbzeit sind wir zu viel mit dem Ball am Fuß gelaufen. Nördlingen wollte uns in Zweikämpfe verwickeln und wir haben ihnen den Gefallen getan. In der zweiten Halbzeit haben wir schneller gespielt und das Mittelfeld schneller überbrückt. Aufgrund der Chancen war es ein verdienter Sieg. Meine Mannschaft will alles spielerisch lösen, aber das ist manchmal schwierig.

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