Bayernliga Süd: Gegen den Ligaprimus nichts zu holen

30. September 2019 | von Klaus Jais

Für die einen war es der zehnte Sieg in Folge, für die anderen die fünfte Niederlage in Serie.

Eine konkrete Gefahr, dass sich an den einzelnen Serien etwas ändern könnte bestand freilich zu keiner Zeit. Die Rede ist von der 0:4 (0:3)-Niederlage des Fußball-Bayernligisten TSV Nördlingen gegen den ungeschlagenen Tabellenführer FC Pipinsried. Nach dem 13. Spieltag finden sich die Rieser erstmals in dieser Saison auf dem letzten Platz wieder.

Die Verletzungen von Torwart Daniel Martin, Felix Käser (Leiste) und Nico Schmidt (Rippenprellung) sowie anderweitige Gründe bei Manuel Meyer und Julian Bosch machten es notwendig, dass die Anfangself gegenüber der Vorwoche gleich auf fünf Positionen verändert wurde. Der 32-jährige Andreas Kaiser stand dabei zum ersten Mal in dieser Saison und zum ersten Mal seit 25. August letzten Jahres wieder in der Startelf.

Ein Schuss von Alexander Langen ans Außennetz war nach zehn Minuten der erste Aufreger und eine lächerliche gelbe Karte gegen Philipp Buser nur zwei Minuten später der Zweite. Dann jedoch zogen die ball- und kombinationssicheren Gäste das Tempo an. Daniel Leugner wurde nach einem Doppelpass mit Steffen Krautschneider geblockt (14.) und zwei Minuten später lief die Kugel erneut wie an der Schnur gezogen durch die TSV-Abwehr, aber wieder wurde der Ex-Pullacher Leugner gerade noch gestört. Die Oberbayern hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, so dass das Führungstor letztlich nur eine Frage der Zeit war. In der 27. Minute war es dann passiert: Nach einem langen Ball auf Spielertrainer Muriz Salemovic kam Torwart Andre Behrens einen Tick zu spät, so dass Schiedsrichter Joshua Roloff (TB Johannis 88, Gruppe Nürnberg) sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte. Steffen Krautschneider, der 28-jährige Außenstürmer, der zuletzt sechs Jahre in der Regionalliga beim 1. FC Schweinfurt gespielt hatte, verwandelte den Strafstoß sicher. Fünf Minuten später das 0:2, als Kaiser den Ball zur Ecke drosch und dieser Eckball auf Pablo Pigl verlängert wurde. Gästecotrainer Fabian Hürzeler tobte nach 38 Minuten an der Seitenlinie, als Schiedsrichter Roloff einen Zweikampf zwischen Jonathan Grimm und Krautschneider als nicht elfmeterwürdig wertete. Doch auch ohne Elfmeter kamen die Gäste noch vor der Pause zu ihrem dritten Treffer. In der 40. Minute parierte Torwart Behrens noch toll gegen Pigl, doch in der Nachspielzeit verwertete Krautschneider ein Zuspiel von Salemovic. Offensivszenen der Gastgeber in der ersten Halbzeit waren dünn gesät: Leon Dammer verfehlte das FCP-Gehäuse deutlich (20.), ein Linksschuss von Daniel Holzmann bedeute für Torwart Johann Hipper keinerlei Gefahr (44.) und nach einem Querpass von Dammer schoss Marco Haller aus 20 Metern nicht weit drüber (45.).

Die zweite Hälfte begann zunächst vielversprechend mit einem Linksschuss von Alexander Schröter über das Tor (46.). Doch effektiver die Gäste mit dem 0:4 und gleichzeitig dem dritten Tor von Krautschneider (48.). Die größte TSV-Chance im gesamten Spiel nach 70 Minuten, als Schröter allein auf Torwart Hipper zulief, aber zu zentral abschloss. Der eingewechselte Marcel Ebeling scheiterte am glänzend reagierenden Behrens und die letzten Szenen einer eher ausgeglichenen zweiten Hälfte hatte der eingewechselte Maximilian Wieser, der zweimal das lange Eck verfehlte (85./88.). Mit einem Eckenverhältnis von 1:7 endete eine Partie, in der die Gäste Ball und Gegner laufen ließen, die aber in der zweiten Halbzeit gar nicht mehr so einseitig war.

TSV Nördlingen: Behrens; Kaiser, Geiß, Mayer, Michel, Haller, Dammer (ab 57. Meir), Holzmann, Grimm, Buser (ab 75. Bosch), Schröter (ab 83. Wieser)

Stimmen zum Spiel

Andreas Schröter, Trainer des TSV Nördlingen: Es war der Plan, dass wir kompakt stehen. Wir haben in den ersten 25 Minuten gar nicht so viel zugelassen. Dann reicht ein langer Ball, wobei Torwart Andre Behrens nicht unbedingt rauskommen muss. Wie so oft in dieser Saison kassieren wir dann gleich ein weiteres Gegentor und was mich noch mehr ärgert ist das 0:3, weil wir da die Leute in der Box nicht decken. Denn es wird nicht der Spieler auf Außen das Tor schießen sondern der in der Mitte. Sehr engagiert war Alexander Schröter, auch Patrick Michel war sehr eifrig und gut im Spiel. Auch der wegen der Ausfälle von Schmidt und Käser kurzfristig ins Spiel geworfene Andreas Kaiser war gut. Es ist schon nach wie vor was vorhanden, auf die zweite Halbzeit können wir aufbauen.

Fabian Hürzeler, Trainer des FC Pipinsried: Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden, weil wir da guten Zugriff bei eigenem Ballbesitz hatten. Wir hatten da auch gute Torchancen, die wir entsprechend ausgenützt haben. Mit der zweiten Halbzeit müssen wir eher unzufrieden sein, da wir keine Körperspannung hatten, was sich dann auch vor dem Tor gezeigt hat. Wir hätten höher gewinnen müssen, wenn wir die Torchancen konsequent ausnützen. Nördlingen kam nur zu Chancen durch unsere Leichtsinnsfehler. Ich habe die Gastgeber zweimal beobachtet, sie haben durchaus Qualität in der Offensive.

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