Bayernliga Süd: Duell David gegen Goliath kommt zur Unzeit

   
Schonungslose Spielanalyse nach der Niederlage bei Türkspor Augsburg: TSV-Trainer Andreas Schröter mit der Mannschaft. Foto: Klaus Jais  

28. September 2019 | von Klaus Jais

Ausgerechnet in einer Phase, in der der TSV Nördlingen mit seiner unerklärlichen Fehleranfälligkeit hadert, wartet die hohe Hürde gegen das Überfliegerteam des Tabellenführers FC Pipinsried.

Die einzige ungeschlagene Mannschaft der Bayernliga Süd gastiert am heutigen Samstag (15.30 Uhr) im Gerd-Müller-Stadion. Die Rede ist vom FC Pipinsried, der mit aller Macht die sofortige Rückkehr in die Regionalliga anstrebt. Nur dem TSV Dachau (2:2) und dem TSV 1860 München II (0:0) gelang es bisher, der Mannschaft aus dem Dachauer Hinterland einen Punkt abzunehmen.

Neun Spiele in Folge hat der FCP gewonnen und dabei viermal in Folge je fünf Tore erzielen können. Pablo Pigl (zehn Tore), Steffen Krautschneider (7), Oliver Wargalla und Kenan Muslimovic (je 4) sind die Top-Torjäger der Oberbayern. Bis auf Wargalla im Übrigen alles Neuzugänge. Der TSV Nördlingen, der zuletzt vier Spiele in Folge verlor, ist krasser Außenseiter.

In der Bayernliga sind die Kontrahenten, das haben die zwölf Begegnungen gezeigt, von einem anderen Kaliber: läuferisch austrainiert, zweikampffreudig, nichts ist auf Zufall aufgebaut. Dazu gibt’s eine klare Ordnung im Spiel und die Fehler des Gegners werden konsequent ausgenutzt. So auch zuletzt bei der 1:3-Niederlage bei Türkspor Augsburg, wo die Treffer zum 1:0 und 2:1 durch Abwehrfehler beziehungsweise ganze Fehlerketten ermöglicht wurden. „Die Übermannschaft des FC Pipinsried kommt zu einer völligen Unzeit ins Nördlinger Gerd-Müller-Stadion. Der unbesiegte Tabellenführer ist der Top-Favorit schlechthin. Alles andere als ein Sieg des Spitzenreiters wäre eine Überraschung“, erklärt TSV-Trainer Andreas Schröter, der nach dem Augsburg-Spiel die zum wiederholten Mal unkonzentrierte Defensivleistung monierte. Zudem habe die Spieleröffnung unter ausgesprochen mangelhafter Passqualität gelitten und speziell zu Beginn der Partie seien die herausgespielten Chancen erneut nicht verwandelt worden. „Es ist inzwischen eine Kopfsache geworden“, erklärt der TSV-Trainer, der intern kleine Etappenziele für die Partie „David gegen Goliath“ setzen wird und damit versuchen will, das angeknackste Selbstvertrauen in Teilen aufzupolieren.

Personell muss neben den Dauerverletzten (Halbmeyer, Perfetto, Stimpfle und Moritz Taglieber) voraussichtlich ein letztes Mal auf Johannes Rothgang (Übersee-Urlaub) und zudem auf Manuel Meyer (Hochzeit in der Familie) verzichtet werden. Hinter den Einsätzen von Marco Haller (Kniebeschwerden), Jonathan Grimm (Krankheit mit Antibiotika-Einnahme) sowie Daniel Martin (Leistenbeschwerden) stehen nach reduzierter Trainingsteilnahme Fragezeichen. Nach seinem jüngsten Turn-Einsatz wird Jakob Mayer wieder in den Bayernliga-Kader zurückkehren.

Mit neuem Trainerduo zurück in die Erfolgsspur

Nach dem Abstieg aus der Regionalliga Bayern fand der FC Pipinsried mit einem neuen Trainer-Duo zurück in die Erfolgsspur. Muriz Salemovic übernahm zusammen mit Fabian Hürzeler die Führung. „Wir wollen oben mitspielen. Sollten wir aufsteigen, würden wir das natürlich sehr gerne mitnehmen. Aber der Aufstieg wurde vom Vorstand nicht als Ziel ausgegeben. Wir haben sehr gute Spieler im Kader. Allerdings geht es nicht darum, die besten Einzelakteure zu haben, sondern die beste Mannschaft zu formen“, erklärte Muriz Salemovic vor Saisonbeginn. Was sagt Nördlingens Abteilungsleiter Andreas Langer zum anstehenden Spiel und zur Situation im Besonderen: „Alles andere als ein deutlicher Sieg der Gäste wäre eine sehr große Überraschung. Vielleicht hilft gerade dieser Fakt der Mannschaft um Cheftrainer Andy Schröter, um etwas befreiter die schier unlösbare Aufgabe anzugehen“. Momentan befinde sich das Team sicherlich in der sportlich schwierigsten Situation seit zwei Jahren. Dennoch müsse die Ruhe bewahrt werden, um mit konzentrierter und verstärkter Trainingsarbeit wieder aus dem Tief heraus zu kommen. Hier sei auch jeder einzelne Spieler gefragt, nun noch mehr Energie und Eigenwillen einzubringen, um die Krise zu überwinden. Der Abteilungsleiter weiter: „Zudem benötigen wir jetzt den wertvollen Zusammenhalt und Teamgeist unserer jungen Truppe umso mehr. Ich persönlich wünsche mir, dass es auf und neben demPlatznunSpieler gibt,die die Führung übernehmen möchten und von der Leistung sowie der verbalen Kommunikation her gesehen vorne weggehen. Nur dann kann das gesamte Team gestärkt werden.“

Langer betont ausdrücklich, dass die sportliche Führung das Trainerteam und die Mannschaft in Ruhe weiterarbeiten lassen werde. „Intern sind und werden die Fehler natürlich besprochen und versucht, mit Hilfestellungen Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass unser Team genügend Qualität hat, damit es in der Bayernliga bestehen kann“, sagt er abschließend.

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