Landesliga Südwest: Nördlingen schafft die Wende

 

   Adrian Zuka (rotes Trikot) schoss alle drei Tore für den FC Memmingen. Hier setzt sich der Angreifer gegen Daniel Holzmann (links) und Felix Käser (rechts) durch. Foto: Olaf Schulze

10. Oktober 2016 | von Klaus Jais

Die Gäste starteten schwach und unorganisiert gegen den FC Memmingen II. In der 27. Minute dreht sich das Blatt allerdings schlagartig. Ein Kampf, der sich für den TSV lohnte

Die Landesligafußballer des TSV Nördlingen haben nach zwei Niederlagen in Folge den Abwärtstrend rechtzeitig gestoppt und beim FC Memmingen II einen 4:3-Sieg gelandet. Es war erst der zweite Auswärtssieg dieser Saison. Der TSV rangiert nun vor dem FCM auf Platz sieben.

TSV-Trainer Franz Wokon wartete mit drei Änderungen gegenüber der Heimniederlage gegen den TSV Schwaben Augsburg auf: Patrick Michel zeigte zum vierten Mal von Beginn an sein Können, Sascha Hemayatkar-Fink stand überhaupt zum ersten Mal in dieser Saison in der Ersten und für Alexander Schröter war es nach fünf Spielen wieder ein Einsatz in der Anfangself. Kapitän Philipp Buser saß zum ersten Mal in dieser Saison zunächst nur auf der Bank.

Der Start ins Spiel war alles andere als verheißungsvoll. In den ersten Minuten verfehlten jeweils abgefälschte Schüsse der Gegner Raffael Friedrich und Adrian Zuka das TSV-Gehäuse. In der zehnten Minuten passierte es dann allerdings: Nach einem Zuspiel von Philipp Boyer kam Zuka aus sieben Metern völlig frei zum Abschluss. Die Gäste zeigten sich wenig beeindruckt und hatten ihrerseits fünf Minuten später die Riesenausgleichschance: Jonas Halbmeyer war nach Vorarbeiten von Michel und Schröter schon an FCM-Keeper Florian Egle vorbei, aber Nicolai Brugger rettete spektakulär auf der Linie. Im Gegenzug traf erneut Zuka nach einem Eckball von Friedrich per Kopfball an den Innenpfosten zum 2:0 (16.).

„Wir waren in der Anfangsphase nicht gut organisiert“, monierte TSV-Trainer Wokon. Später jedoch verloren die jungen Memminger den Faden. „Unglaublich“, schimpfte Trainer Andreas Köstner, „wir haben einfach aufgehört und die Nördlinger eingeladen“. Nach einem Traumpass von Michael Knötzinger auf Michel gab dieser in die Mitte, wo Jonas Halbmeyer am langen Bein von Maximilian Rupp scheiterte (20.). In der 27. Minute folgte das Anschlusstor der Nördlinger, eingeleitet von Daniel Holzmann und dem finalen Schuss von Schröter. Nur vier Minuten später glich Knötzinger aus.

Nun beide Mannschaften mit Chancen: Bei Meyers Zuspiel auf Hemayatkar-Fink war Torwart Egle noch mit den Fingerspitzen am Leder (49.) und als nach einer Stunde Zuka bereits an Torwart Lutz vorbei war und nach innen gab, war zweifelsohne die Hand von Felix Käser am Ball. Schiedsrichter Gürkan Günebakam (FC Alemannia München) entschied aber auf Eckball.

Danach ging es Schlag auf Schlag mit drei Toren innerhalb von vier Minuten. Erstmals führte der TSV in der 63. Minute, als Meyers Eckball von Schröter verlängert wurde und am langen Pfosten drückte Rothgang die Kugel aus drei Metern zu seinem ersten Saisontor über die Linie. Nur zwei Minuten später das 3:3, als Zuka mit seinem dritten Tor eine Ecke von Marcello Barbera einköpfte.

Die Nördlinger antworteten eiskalt, nutzten einen Stellungsfehler zum 3:4 durch Schröter aus. Knötzinger hatte auf Hemayatkar-Fink gespielt, dessen Hereingabe brachte Schröter im ersten Versuch nicht an Torwart Egle vorbei, doch der Abpraller fiel ihm wieder auf den Kopf (67.). Die Rieser hätten frühzeitig den Sack zuknöpfen können, doch ein Flachschuss von Buser wurde die Beute von Egle (75.).

Memmingen verstärkte den Druck, fand aber letztlich nur wenige Mittel gegen die eigentlich nicht sattelfeste Gästeabwehr. „Das war völlig unnötig, wir haben uns viel zu naiv angestellt und es nicht geschafft, die Unzulänglichkeiten des Gegners entscheidend zu nutzen“, sagte FCM-Trainer Köstner. „Patrick Michel hat seine guten Trainingsleistungen bestätigt, bei Alexander Schröter ist nun hoffentlich der Torknoten geplatzt und ein Sonderlob gebührt Sascha Hemayatkar-Fink für seine tollen Torvorbereitungen“, meinte TSV-Coach Wokon abschließend.

TSV Nördlingen Lutz; Käser, Hemayatkar-Fink, Rothgang, Lamprecht, Holzmann, Knötzinger (ab 73. Rieß), Michel, Meyer, Schröter, Halbmeyer (ab 57. Buser)

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