Bayernliga Süd: Bleibt Nördlingen die Nummer eins im Kreis?

 
Im Derby gegen Rain wollen sich die Nördlinger keine Blöße geben, auch wenn der Rivale diese Saison gegen den Abstieg spielt. Links Trainer Daniel Kerscher, rechts Paul Rauser. Foto: Szilvia Izsó

 

30.11.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)

Zu Gast in Rain will der TSV Nördlingen seine gute Derby-Bilanz ausbauen. Trotz der Sieglosserie des Rivalen ist Coach Kerscher vorgewarnt.

Nach dem erfolgreichen Heimabschluss steht für den TSV Nördlingen noch vor dem Öffnen des ersten Türchens des Adventskalenders ein weiterer sportlicher Leckerbissen auf dem Programm. Knapp 1000 Zuschauer waren dabei, als Nördlingen im Hinspiel den TSV Rain mit 4:1 besiegte. Das Nachbarschaftsduell begeisterte den Landkreis und sorgte wie schon im Vorjahr für einen Zuschauerbestwert im Gerd-Müller-Stadion, nun laden die Blumenstädter zum Rückspiel. Anpfiff für das vorletzte Spiel vor der Winterpause ist am Samstag im Georg-Weber-Stadion um 14 Uhr.

„Wir freuen uns natürlich auf das Derby. Das Hinspiel in Nördlingen vor einer tollen Kulisse hat gezeigt, wie groß das Interesse in der Region an diesem Spiel ist“, so Nördlingen-Trainer Daniel Kerscher. Rain reagierte auf die Niederlage im August mit den ersten zwei Dreiern der Saison, jedoch sollten es bis zum heutigen Tag die einzigen bleiben. In den zehn folgenden Partien konnte man keinen Sieg einfahren – eine lange Durststrecke. Mit nur neun Zählern sind die Rot-Weißen das Schlusslicht der Bayernliga Süd, auf einen direkten Nichtabstiegsplatz fehlen schon jetzt zehn Punkte. Das große Manko der Tillystädter ist die harmlose Offensive, 17 geschossene Tore sind ligaweit die wenigsten. Ein Lichtblick ist Angreifer Marc Sodji, der 21-Jährige hat bisher fünfmal zugeschlagen.

Kerscher würdigt zudem weitere Akteure des kommenden Gegners: „Rain ist eine sehr spielstarke Mannschaft mit schnellen Außen. Hervorzuheben ist sicherlich Torhüter Fabian Eutinger, der von Fortuna Düsseldorf gekommen ist, sowie Jannik Schuster und Leo Haas – einer der spielstärksten Sechser der Liga.“ Von einem Pflichtsieg will der Übungsleiter auch deshalb „definitiv nicht“ sprechen: „Wir dürfen und werden Rain nicht unterschätzen. Sie haben in den letzten beiden Spielen respektable Ergebnisse geholt.“

Die zurückliegenden Partien können aus Rains Sicht durchaus positiv gesehen werden, gegen die Top-Fünf-Teams Kottern und Memmingen erarbeitete sich die Mannschaft von Trainer Sven Zurawka jeweils ein Unentschieden. Nach dem regulären spielfreien Wochenende vor zwei Wochen musste Rain am vergangenen Samstag unfreiwillig pausieren, die Partie in Deisenhofen wurde – wie viele andere im Münchner Umkreis – aufgrund des Schneetreibens abgesagt. Zum Abschluss des Jahres steht man am Lech unter Druck, auf das prestigeträchtige Spiel gegen den TSV folgt das direkte Aufeinandertreffen mit Tabellennachbar Grünwald, der Aufsteiger hat nur einen Punkt mehr auf dem Konto.

Deutlich entspannter ist dagegen die Lage beim TSV Nördlingen, nach dem 3:0-Sieg gegen Kirchanschöring kann der Blick plötzlich wieder nach oben gerichtet werden. Waren die Rieser vor wenigen Wochen noch in unbehaglicher Nähe der Abstiegsränge, so ist der Abstand auf die Tabellenspitze inzwischen geringer und könnte aufgrund der Favoritenrolle im anstehenden Match weiter schmelzen. In den vergangenen drei Liga-Duellen ging Rain jeweils als Verlierer vom Platz, den letzten Heimsieg in einem Pflichtspiel gegen Nördlingen feierten sie im November 2007, damals in der Landesliga.

Eine Serie, die aus Sicht von Daniel Kerscher so weitergehen kann. Der Coach muss jedoch ohne die Langzeitverletzten Daniel Martin, Jens Schüler und Luka Pesut planen. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Julian Brandt, der die gesamte Woche aufgrund von Rückenproblemen pausieren musste. Beim Gastgeber könnte Altin Maxhuni ins Aufgebot zurückkehren, nach einer Roten Karte gegen 1860 München II wurde er ursprünglich für sieben Partien gesperrt. Dagegen legte der Verein erfolgreich Einspruch ein, die Dauer wurde folglich auf drei Spiele reduziert – diese hat Maxhuni bereits abgesessen. Eine große Erleichterung für die Rot-Weißen, die kein Verständnis für das erste Urteil hatten: „Das muss man sich schon mal überlegen. Manche Vereine machen da nichts und schon fehlt ein Spieler fast ein Drittel der Saison. Unschuldig war er definitiv nicht, aber das, was der Schiedsrichter geschrieben hat, war fernab der Realität“, sagte Sportchef Jürgen Meissner der Donauwörther Zeitung.

Nicht mehr dabei sein wird der etatmäßige Stürmer Gabriel Hasenbichler, von dem sich Rain Anfang November getrennt hat. Meissner äußerte sich gegenüber der Donauwörther Zeitung folgend: „Der Vertrag wurde beidseitig aufgelöst. Es ist kein böses Blut geflossen, es hat einfach nicht mehr gepasst. Deshalb möchte ich nicht mehr dazu sagen.“ Der 24-Jährige wurde bis zu seinem Abschied in allen Partien eingesetzt und traf im Hinspiel gegen Nördlingen. Verletzungsbedingt ausfallen wird Etienne Perfetto, für den ehemaligen Nördlinger ist das sportliche Kalenderjahr nach einer Schulter-Operation gelaufen.

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