Bayernliga Süd: Sonthofens Torflaute endet ausgerechnet beim TSV
Alexander Schröter (rechts) brachte den TSV Nördlingen in Führung. Links: Nördlingens Hans Rathgeber und leicht verdeckt Musa Youssef vom 1. FC Sonthofen. Foto: Klaus Jais |
28.10.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Gegen die zuletzt lange torlosen Allgäuer müssen sich die Rieser mit einem 1:1 begnügen. Trainer Kerscher benennt klar die Fehler seines Teams.
Der 1. FC Sonthofen hat nach sieben vergeblichen Anläufen in der Fremde wieder etwas Zählbares eingefahren. Im dritten Auswärtsspiel nacheinander sprang für das Team von Andreas Hindelang ein 1:1 (0:1) beim TSV 1861 Nördlingen heraus. Der Spielertrainer (58.) war es selbst, der den Gästen das Unentschieden sicherte. Zuvor hatte Alexander Schröter (19.) mit seinem achten Saisontor den TSV 1861 Nördlingen vor 330 Zuschauern auf den fünften Heimsieg hoffen lassen.
Der 1. FC Sonthofen war vor dem Gastspiel in Nördlingen sieben Auswärtsspiele in Folge ohne eigenen Torerfolg geblieben. Insgesamt 652 Minuten hatten Hindelang, Lutz & Co. auf gegnerischen Plätzen nicht mehr ins Schwarze getroffen. Die einzigen beiden Treffer in neun Auswärtsspielen gelangen beim 2:0-Sieg beim TSV Landsberg am 30. Juli.
Nördlingens Trainer Daniel Kerscher nahm gegenüber dem Niederlagenspiel gegen den SV Schalding-Heining zwei Änderungen in der Startformation vor: Für den verletzten Julian Bandt und für Paul Rauser wirkten Jonathan Grimm und Hans Rathgeber von Anfang an. Die Rieser bestimmten die erste Halbzeit und hatten auch gleich Zug zum Tor. Einen 16-Meter-Schuss von Simon Gruber lenkte Torwart Marco Zettler mit dem Fuß zur Ecke (6.) und bei einem knackigen Schuss von Jakob Mayer stand Grimm genau in der Schussbahn (7.). In der 17. Minute die bis dahin größte Chance, als Alexander Schröter nach einem Zuspiel von Mayer nur noch Torwart Zettler vor sich hatte, aber an diesem scheiterte. Zwei Minuten später machte er es besser, denn sein Kopfball nach einer genauen Flanke von Mirko Puscher landete unhaltbar im Tor.
Die Gäste spielten brav mit, doch die Darbietungen reichten noch nicht, um der Spielverderber zu sein. Nach Fouls an Mario Taglieber beziehungsweise Manuel Meyer holten sich Fabian Lutz (35.) und Musa Youssef (40.) Gelbe Karten bei Schiedsrichter Maximilian Dadder (Gruppe Bayreuth) ab. Auf Nördlinger Seite waren es Hans Rathgeber und Gruber, die in der Anfangsphase der zweiten Hälfte jeweils gelb sahen.
Der erste Abschluss nach Wiederanpfiff ließ bis zur 57. Minute auf sich warten. Grimm legte auf für Puscher, doch der zielte genau auf den FCS-Torwart. In der 58. Minute fiel der Ausgleich durch Hindelang, der eine lange Flanke von Tim Lorenz aus wenigen Metern verwertete und damit nach 710 Minuten (!) wieder mal ein Auswärtstor für die Oberallgäuer erzielte. Was folgte, war wie zäh fließender Verkehr. Es ging zwar stets vorwärts, aber dem TSV-Spiel fehlte der Dampf und die Passgenauigkeit. Vor allem Gruber fehlt das Spielglück zurzeit völlig. Die Gäste hatten nach dem 1:1 sogar eine Chance zum 1:2, aber Fabian Lutz vergab eine gute Gelegenheit (64.). Auf der anderen Seite ergaben sich Abschlüsse für Puscher und Meyer. Trainer Kerscher brachte in der Schlussphase den defensiven Paul Rauser, der allerdings mehr vorne als hinten zu finden war. Einen Heimsieg verhinderte Torwart Zettler in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als er einen Gruber-Kopfball nach einer Rathgeber-Flanke klasse über die Latte lenkte.
Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen : „Das 1:1 fühlt sich wie eine Niederlage an. Wir hatten uns heute einen Sieg ausgerechnet, weil wir eigentlich heimstark sind. Mit der ersten Halbzeit waren wir auch zufrieden, wir haben gut den Ball laufen lassen, hatten sehr viel Spielanteile und haben auch verdient das Tor gemacht. Wir hätten das eine oder andere Tor noch mehr schießen müssen, denn ein 1:0 ist grundsätzlich ein gefährliches Ergebnis. Das Gegentor war bitter für uns, aber mit den ersten 30 Minuten der zweiten Hälfte können wir nicht zufrieden sein. Das Passspiel war unsauber und wir sind nicht mehr in die gefährlichen Situationen reingekommen.“
Andreas Hindelang, Spielertrainer des 1. FC Sonthofen: „Nach der letztwöchigen 0:4-Niederlage in Deisenhofen ist es uns heute gelungen, eine ordentliche Leistung abzuliefern. Mit zunehmender Spieldauer haben wir mehr Zugriff auf das Spiel bekommen und uns auch mehr zugetraut. Nördlingen hatte in der zweiten Halbzeit mehr Spielanteile, doch insgesamt haben wir uns das Unentschieden verdient.“
TSV Nördlingen: Rauh; Käser, Puscher, Schmidt, Rathgeber, Mayer, Grimm, Taglieber (ab 65. Reicherzer), Gruber, Meyer (ab 83. Rauser), Schröter
1. FC Sonthofen: Zettler; Lorenz, Schmölz, Notz, Holzapfel (ab 73. Bechter), Wiedemann, Simon (ab 87. Sucur), Arslan (ab 60. Martin), Lutz, Hindelang, Youssef (ab 90.+2 Graßl)