Bayernliga Süd: Da wäre für den TSV mehr drin gewesen

 
Gegen Ismaning konnte der TSV Nördlingen (in Grün) zu wenige seiner Chancen nutzen. Foto: Nico Bauer

 

02.09.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Bauer)

Dem lange torlosen FC Ismaning gelingen gegen die Nördlinger zwei Treffer. Diese haben auch noch bei einer Ampelkarte Pech.

Diese Reise in den Münchner Norden hatte man sich beim TSV Nördlingen ganz anders vorgestellt. Der FC Ismaning hatte zuvor in sieben Spielen ein Tor geschossen und nun gleich zwei gegen die Schwaben. Das Heimteam siegte am Ende glücklich mit 2:1 (1:1) gegen die Rieser, die nicht ihren besten Tag hatten und dennoch etwas hätten mitnehmen müssen.

Gastgeber FC Ismaning hatte zuvor in fünf Spielen kein Tor geschossen und nur durch drei 0:0-Spiele ein paar Punkte gegenüber den hinteren Plätzen herausgeholt. Von Verunsicherung war bei den Gastgebern nichts zu spüren, weil auch gleich der erste Schuss ein Treffer war. In der 7. Minute traf Alessio Thies perfekt und stoppte die Ismaninger Torlos-Serie bei Minute 468. Die Nördlinger mussten sich da erst einmal sammeln.

Mitte der ersten Halbzeit hatten die Gäste dann ihre ersten Szenen. Nach einer halben Stunde feuerte Simon Gruber einen Monsterschuss ab, der haargenau ins linke Kreuzeck gepasst hätte. Der Torwart lenke den Ball über die Latte mit einer Parade, die nur an besonderen Tagen gelingt. Aber es reichte noch vor der Pause zum Ausgleich. Mario Taglieber flankte aus schwerer Bedrängnis und fand dennoch den Kopf von Tormaschine Alexander Schröter (43.).

Nach dem Seitenwechsel machte der TSV dann einen Riesenbock, den sich Bayernligisten nur einmal in der Saison leisten. Nach einem Missverständnis von zwei Verteidigern lief der junge Ismaninger Angreifer Nelson Dongmo Nopoudem alleine auf das Tor zu, wo Keeper Alverik Montag 30 Meter vor dem Kasten im Niemandsland stand. Der Stürmer hätte den Ball eigentlich nur ins leere Tor heben müssen, lief aber und dachte dabei so viel nach, dass es nicht mal zum Abschluss kam. Dafür traf wenig später Linksverteidiger Gianluca Wild aus der fast identischen Position wie beim 1:0. Sein Schuss aufs kurze Eck ging an den Innenpfosten und knapp hinter die Linie.

Ab Mitte der zweiten Halbzeit spielten dann nur noch die Grünen. In den letzten 25 Minuten hatte man an die zehn Eckbälle und ausreichend Torchancen, um zwei bis drei Treffer zu machen. Extrem bitter war eine Szene in der 82. Minute, als Simon Gruber den Torwart ausspielte und vom Elfmeterpunkt abzog. Ismanings Kapitän Daniel Weber rettete auf der Linie und die Bayern-Fans im Stadion werden sich mit Tränen in den Augen an Matthis De Ligt erinnert haben. Der Holländer hatte beim FC Bayern gegen Paris einst eine so grandiose Rettungstat. Gruber muss sich vorhalten lassen, dass der Feldspieler gegen einen höheren Schuss chancenlos gewesen wäre.

Das Nördlinger Scheibenschießen passte zu einem gebrauchten Tag, der trotzdem ein Happy End hätte bekommen können. Stattdessen gab es noch eine irre Szene, die mit Gelbrot für Paul Rauser endete. Ismaning hatte eine klare Abseitsstellung und ein Spieler der Gastgeber sah Gelb wegen Reklamierens. Rauser legte sich den Ball für den Freistoß parat und bekam dann zur Überraschung von Freund und Feind die Ampelkarte. Ein zuvor im Spiel erfolgtes Foul wurde nachträglich bestraft. Und dann ging es auf einmal mit Freistoß für Ismaning weiter. Nördlingens Trainer Daniel Kerscher nahm die Szene mit Humor: „Der Schiedsrichter hat es mir erklärt, aber ich habe es immer noch nicht verstanden.“

Die Diskussionen kosteten wertvolle Zeit und nahmen dem Nördlinger Sturmlauf ein bisschen die Luft. Daniel Kerscher sagte dann auch deutlich, dass die Ismaninger Torexplosion mit den Saisontreffern zwei und drei oder der kuriose Platzverweis nicht Gründe für die Niederlage sind. „Wir müssen einfach aus unseren vielen Chancen mindestens zwei bis drei Tore machen. Das war entscheidend.“ Man sei darauf vorbereitet gewesen, dass Ismaning irgendwann wieder ein Tor schießen werde „und ja, wir haben uns diesen Tag natürlich anders vorgestellt.“

Mit dieser Niederlage hat der TSV Nördlingen nun ein bisschen den Anschluss an das obere Drittel der Liga verloren und muss sich in der Tabelle wieder ein bisschen mehr nach unten orientieren. Allerdings hat man mit sieben Punkte zur Abstiegszone immer noch einen recht komfortablen Puffer.

TSV Nördlingen: Montag, Käser, Reicherzer (90.+1 Hertlein), Gruber, Meyer (62. Brandt), Schüler, Rathgeber, Schröter, Taglieber, Mayer (59. Grimm), Rauser

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