Bayernliga Süd: Knappe Pleite vor 660 Zuschauern
Eine Niederlage gab es für den TSV Nördlingen gegen den FC Pipinsried. Felix Käser scheitert hier an Gäste-Torwart Maximillian Retzer. Foto: Dieter Mack |
05.08.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Der TSV Nördlingen schenkt dem FC Pipinsried nichts, doch der Ausgleich will bei der 1:2-Niederlage nicht gelingen. Warum Trainer Kerscher dennoch zufrieden ist.
Der FC Pipinsried ist weiterhin ungeschlagen. Nach dem 2:1 (1:0)-Auswärtserfolg im dritten Saisonspiel beim TSV 1861 Nördlingen stehen sieben Punkte aus drei absolvierten Begegnungen zu Buche, während die TSV-Fußballer bei vier Punkten verharren. Mit seinem vierten Saisontreffer brachte Nico Karger (30.) die Gäste aus dem Dachauer Hinterland in Führung. In der zweiten Halbzeit glich Jonathan Grimm (71.) für Nördlingen aus. Florian Gebert (77.) hatte aber nur wenig später die Antwort parat und machte vor 660 Zuschauern den zweiten Dreier für Pipinsried perfekt.
TSV-Trainer Daniel Kerscher nahm nach der 0:4-Niederlage bei Türkspor Augsburg zwei Änderungen in der Anfangself vor: Anstatt Paul Rauser und Manuel Meyer spielten Nico Schmidt und Jakob Mayer von Beginn an. Die ganz in Schwarz gekleideten Gäste hatten die ersten Offensivszenen. Torwart Daniel Martin ließ die Kugel zu weit abprallen, doch selbst ein Torjäger wie Nico Karger konnte aus diesem Lapsus keinen Nutzen ziehen (5.). Drei Minuten später setzte Karger einen Distanzschuss am Tor vorbei. Die weitaus klareren Gelegenheiten hatten die grün gedressten Rieser. Ein herrlicher Linksschuss von Alexander Schröter flog ans Lattenkreuz (13.). Wenige Minuten später setzte Schröter noch einen drauf, denn sein perfekter Diagonalpass erreichte Mirko Puscher, doch der brachte im Eins-gegen-eins mit Torwart Maximilian Retzer das Leder nicht an diesem vorbei.
In der 24. Minute setze Karger einen Freistoß noch knapp vorbei, doch sein Treffer zum 0:1 war Maßarbeit. Von der Unterkante der Latte prallte das Leder hinter die Torlinie, was der Schiedsrichterassistent auch sofort anzeigte (30.). Das Führungstor für die Gäste fiel plötzlich und unerwartet, der Drang zum Tor hielt sich beim FCP in Grenzen. Die Gastgeber ließen nichts unversucht, noch vor Seitenwechsel auszugleichen. Schröter scheiterte nach Zuspiel von Jonathan Grimm am Torwart (35.) und auch eine Abnahme von Felix Käser landete beim Torwart. Grimm leitete auch eine Torchance von Puscher ein (42.) und die letzte Gelegenheit vor dem Halbzeitpfiff hatte Simon Gruber, der jedoch abgedrängt wurde.
Der erste Aufreger der zweiten Halbzeit war ein klares Foul an Puscher innerhalb des Strafraums. Schiedsrichter Hannes Hemrich (TSV Urspringen, Gruppe Main-Spessart) ließ weiterspielen und zeigte dem zu diesem Zeitpunkt noch auf der Reservebank sitzenden Julian Brandt die Gelbe Karte (51.). Puscher hatte im weiteren Spielverlauf zwei Abschlüsse, die stets bei Torwart Retzer endeten (53./55.). Michael Bachhuber zielte vorbei und in der 56. Minute hatten die Platzherren das Glück auf ihrer Seite, als Nenad Petkovic den Innenpfosten anvisierte. Dennoch war der Ausgleich in der 71. Minute verdient: Ein weiter Ball von Jens Schüler aus der eigenen Hälfte erreichte Grimm, der mit langem Bein die fränkische Zusammenarbeit erfolgreich abschloss.
Nun lag gefühlt der nächste TSV-Treffer in der Luft. Doch es kam anders: Petkovic spielte in den Lauf des eingewechselten Florian Gebert und der konnte ungestört sein erstes Saisontor erzielen (77.). Nur eine Zeigerumdrehung später hätte Gebert sogar auf 1:3 erhöhen können, doch Torwart Martin hielt seine Mannschaft im Spiel. Die abgezockten Gäste ließen allerdings keine klaren Chancen mehr zu. Ein Freistoß von Manuel Meyer flog knapp vorbei (89.) und ein Kopfball des eingewechselten Jan Reicherzer nach Meyer-Flanke verfehlte ebenfalls sein Ziel. Ein Fehlpass von Meyer bescherte den Gästen die Gelegenheit zum 1:3, doch der Schuss von Karger nach Zuspiel von Benedikt Wiegert setzte auf der Latte auf (90.+3). Es war ein bis zum Abpfiff spannendes Spiel, doch selbst eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Türkspor-Spiel reichte gegen clevere Gäste nicht zu Zählbarem.
Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Wie erwartet war Pipinsried extrem offensivstark, mit individueller Klasse in ihrer Mannschaft. Meine Mannschaft hat gut dagegen gearbeitet und enormen Aufwand betrieben. Leider haben wir uns für den Aufwand nicht belohnt. Nach dem 1:1 waren wir dran, das Siegtor zu erzielen. Der Gegentreffer kam dann wie aus dem Nichts, wir haben aber nicht aufgesteckt und alles für den Ausgleich gegeben. Trotz der Niederlage bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft absolut zufrieden.“
TSV Nördlingen: Martin; Käser, Schüler, Schmidt, Rathgeber (ab 71. Bosch), Taglieber, Mayer (ab 81. Brandt), Grimm, Puscher (ab 89. Badjie), Gruber (ab 65. Meyer), Schröter (ab 78. Reicherzer)
FC Pipinsried: Retzer; Götzendörfer (ab 90.+4 Rodriguez-Benitez), Zanker (ab 78. Krist), Räuber, Petkovic (ab 90.+2 Mlakic), Bachhuber (ab 61. Wiegert), Benko (ab 65. Gebert), Lobenhofer, Ilic, Mayer, Karger