Bayernliga Süd: Im letzten Saisonspiel wird es nochmal unschön
Fünf Minuten vor Spielende zeigte Schiedsrichter Julian Perl dem Nördlinger Alexander Schröter die Rote Karte. Mit der Nummer 23 der eingewechselte Julian Brandt. Foto: Klaus Jais |
21.05.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Beim 1:4 gegen Heimstetten werden zwei Nördlinger vom Platz gestellt. Für Stirnrunzeln sorgen aber andere Schiedsrichterentscheidungen.
Zum Abschluss der Bayernliga-Saison 2023/24 hat der TSV Nördlingen bei der besten Heimmannschaft der Liga, dem SV Heimstetten, mit 1:4 verloren. Schlimmer wiegt aber die Rote Karte gegen Alexander Schröter nach einem Revanchefoul (85.). Die Rieser beendeten die Partie sogar mit nur acht Feldspielern, da bereits nach 72 Minuten Mirko Puscher die Ampelkarte gesehen hatte.
Die ballsicheren Heimstetter begannen mit Offensivfußball, sodass die TSV-Abwehr gleich zu Beginn ganz schön ins Schwitzen kam. Ein erster Schuss von Kubilay Celik wurde noch zur sicheren Beute von Torwart Daniel Martin (2.). Doch in der neunten Minute das 1:0 durch Severin Müller – der profitierte von der Dribblingkunst von Celik. Postwendend ergab sich für Simon Gruber die Ausgleichschance, doch es reichte nur zu einer ersten Ecke. Die Gastgeber blieben immer im Vorwärtsgang: Müller legte in den Lauf von Jordi Woudstra, aber auch dessen Ausbeute war nur ein Eckball (14.). Besser machte es fünf Minuten später Müller, der aus 17 Metern abzog und bei seinem zweiten Tagestreffer Torwart Martin keine Chance ließ.
Ab diesem Zeitpunkt bekamen die Rieser besseren Zugriff auf das Spiel. Mario Taglieber prüfte Torwart Maximilian Riedmüller in dessen letztem Spiel vor dem Karriereende. In der 35. Minute erzielte Gruber das Anschlusstor: Puscher hatte auf Manuel Meyer geflankt, der quer vors Tor legte, wo Gruber sein 13. Saisontor gelang. Die Platzherren blieben weiterhin gefährlich: Lukas Riglewski konnte zweimal am Abschluss gehindert werden und ein feiner Lupfer von Celik flog über Torwart Daniel, aber auch über das Tor. Die letzten Szenen der ersten Hälfte gehörten den Nördlingern. Gruber zielte aus 17 Metern nur ganz knapp vorbei und auch bei einem Schuss von Meyer fehlte nicht viel.
Zur zweiten Halbzeit kamen Luca Trautwein und Jonathan Grimm neu ins Spiel. Grimm hatte gleich eine dicke Chance zum Ausgleich, als er von Puscher angespielt wurde (55.). Riglewski traf nur die Latte und Puscher zögerte mit dem Abschluss zu lange, sodass er geblockt wurde. Statt dem 2:2 fiel das 3:1: Ein Spieler des SVH hatte im Mittelfeld den Ball mittels Handspiel gefügig gemacht, die Kugel kam im weiteren Verlauf zu Celik, der zum 3:1 einnetzte (65.). Puscher, vor dessen Augen das Handspiel geschah, bekam für sein Reklamieren die Gelbe Karte – mit späteren Folgen.
Vier Minuten nach dem 3:1 fiel das 4:1, das Torwart Martin auf seine Kappe nehmen muss, der beim Herauslaufen zu spät kam. Das Spiel war entschieden, doch in seinem ersten Spiel in der Bayernliga entpuppte sich der erst 20-jährige Julian Perl (SV Pullach) als Schiedsrichter, der im Zweifel für die Heimelf pfiff und zudem nicht regelfest war, denn er wollte gegen Puscher eine Zeitstrafe verhängen – ein Instrument, das es in der Bayernliga gar nicht gibt. Der bereits mit Gelb belastete Puscher sah in der 72. Minute nach einem Foulspiel an der Außenlinie die Ampelkarte. Filip Vnuk visierte die Latte an und in der 85. Minute kam der negative Höhepunkt der Partie, als Schröter gefoult wurde und noch am Boden liegend beim Gegenspieler nachhakte. Die Heimelf blieb völlig ohne Gelbe Karte.
Roman Langer, Trainer des SV Heimstetten: „Wir starteten gut in das Spiel und ließen die Gäste nicht zur Entfaltung kommen. Der Lohn war eine 2:0-Führung. Mit dem 2:1 hat sich dann das Spiel gedreht. Trotz der heutigen Niederlage hat Nördlingen insgesamt eine starke Saison gespielt. Über die Leistung des Schiedsrichters kann ich mich nicht beklagen. Zwei Minuten waren wir Meister, bis dann halt Erlbach eben in der 91. Minute das Tor macht. Es ist verdient, wir freuen uns auf die nächste Saison.“
Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Die Gastgeber haben wirklich eine gute Mannschaft, aber nur wenn man sie spielen lässt. Erst nach dem 2:0 konnten wir die Einheimischen eingrenzen. Der Schiri war einer der schlechtesten dieser Saison. Zumindest sollte man wissen, dass es in der Bayernliga keine Zehn-Minuten-Strafe gibt. Die Sperre für Alexander Schröter kommt erst zur neuen Saison zum Tragen. Das ist bereits ein Handicap für die neue Runde.“
SV Heimstetten: Riedmüller (ab 79. Voß); Rosina, Sakhi Zada, Woudstra, Celik (ab 72. Heise), Sabbagh, Steimel (ab 65. Burke), Werner (ab 59. Vnuk), Riglewski (ab 74. Aicher), Müller, Hoppe
TSV Nördlingen: Martin; Käser, Schüler, Schmidt, Rauser (ab 46. Trautwein), Puscher, Gruber (ab 65. Badjie), Meyer (ab 46. Grimm), Schröter, Taglieber, Mayer (ab 78. Brandt)