Bayernliga Süd: Auch zehn Nördlinger sind für den SV Erlbach nicht zu bezwingen

 
Der TSV (mit Nummer 18: Jens Schüler, links im Hintergrund Simon Gruber) hatte trotz Unterzahl die Chance auf den Sieg. Foto: Dieter Mack

 

15.04.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Der TSV gerät früh in Unterzahl, kämpft aber leidenschaftlich und schnuppert sogar am Sieg. Mit dem 1:1 können die Rieser am Ende gut leben.

„Zumindest haben wir nicht verloren“, erklärte Lukas Lechner, der Trainer des SV Erlbach, nach dem 1:1 (0:0) beim TSV Nördlingen. Es war der vierte Vergleich der beiden Teams in der Fußball-Bayernliga Süd und die Oberbayern haben noch nie gegen Nördlingen gewonnen. Die Gäste spielten vor 410 Zuschauerinnen und Zuschauern nicht, wie man es von einem Tabellenzweiten erwarten durfte, obwohl sie nach einer frühen Roten Karte gegen Nico Schmidt 83 Minuten lang in Überzahl waren.

Gegenüber dem 2:1-Sieg in Rain nahm TSV-Trainer Karl Schreitmüller eine Änderung in der Startelf vor: Für den erkrankten Manuel Meyer spielte Luca Trautwein von Beginn an. Aber nicht nur Meyer war erkrankt, auch Jonathan Grimm musste passen. Gleich die erste TSV-Ecke war von Pech begleitet, denn der Kopfball von Paul Rauser war optimal – nur stand Nico Schmidt genau in der Flugbahn (4.). Nach sieben Minuten zog Schiedsrichter Maximilian Ziegler erstmals den Unmut der Zuschauer auf sich, als er Nico Schmidt nach einem Foul an Christopher Obermeier rund 20 Meter vor dem Tor völlig überzogen die Rote Karte zeigte. Denn die Verhinderung einer hundertprozentigen Torchance war es mitnichten.

Fortan herrschte durchaus eine Grundaggressivität im Spiel. Auch die Gelbe Karte gegen Sasa Maksimovic nach einem Dribbling mit finalem Stürmerfoul machte Ziegler nicht beliebter (21.). Der Tabellenzweite wirkte nicht unbedingt torgefährlich, hatte aber mehr Abschlüsse. Obermeiers Volley-Abnahme flog knapp drüber, Florian Wiedl zielte genau auf Torwart Daniel Martin, Leonhard Thiel zielte aus 20 Metern über das Tor (27.) und auch aus 17 Metern schoss Thiel wieder über das Nördlinger Tor (32.). Die Jungs aus dem Holzland langten aber auch kräftig zu: Wiedl erhielt nach einem Foul an Paul Rauser an der Außenbahn ebenso Gelb wie Simon Hefter nach einem Foul an Trautwein (34.).

Die letzten zehn Minuten vor der Pause dominierten die Gastgeber: Mirko Puscher wurde im letzten Moment der Ball vom Fuß genommen. Torwart Andreas Steer sah bei einer Puscher-Flanke schlecht aus, doch Alexander Schröter war zu überrascht von der sich eröffnenden Chance (38.). Ein grobes Foul an Schröter blieb ohne persönliche Strafe. Stattdessen sah Coach Schreitmüller nach seinen Worten erstmals als Trainer die Gelbe Karte. Ein Gruber-Kopfball nach einer Schüler-Ecke hatte die richtige Höhe, aber nicht die Torrichtung (43.), und mit einem klasse Schuss des überragenden Mario Taglieber nach einem Maksimovic-Zuspiel ging es in die Pause.

Gleich nach Wiederanpfiff gab es die größte Gästechance: Hefter kam nach einer Hereingabe von Wiedl völlig frei mittig vor dem Tor zum Abschluss, traf aber die Kugel nicht optimal (48.). Dem gegenüber stand eine Hereingabe von Gruber, die als Torschuss zu ungenau und als Flanke für Schröter zu hoch war (57.). In der 65. Minute fiel das 1:0, das die sitzenden Zuschauer zum Stehen brachte: SVE-Torwart Andreas Steer musste für eine Rettungstat weit aus dem Gehäuse eilen, traf dabei aber das Spielgerät derart unzulänglich, dass es zu Mirko Puscher in Richtung Außenbahn prallte. Der Elchinger, der schon beim Hinspiel den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte, erkannte die Situation und traf aus 40 Metern ins verlassene Tor (65.).

Doch diesmal war es nicht der Siegtreffer, denn nur zwei Minuten später erzielte Torjäger Leonhard Thiel mit einem Rollertor nach einem langen Ball seinen 17. Saisontreffer. Er ist damit die Nummer drei der Bayernliga-Gesamtliste. Fast schon die letzte Chance in einem intensiven Spiel hatte Jakob Mayer nach Vorarbeit von Gruber, doch sein 17-Meter-Schuss flog knapp über das Tor (69.). Schreitmüller schöpfte sein Wechselpotential voll aus, während Gästetrainer Lechner nur einmal wechselte.

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Ich muss meine gesamte Mannschaft loben, die über 83 Minuten in Unterzahl war und sich völlig verausgabte. Schade, dass Grimm und Meyer sich krankmeldeten. Wenn Grimm noch mitgefightet hätte, dann hätte Taglieber auf der Zehn noch mehr Offensivpower gebracht. Erlbach hatte keine Lösungen, sondern schlug nur lange Bälle nach vorne. Der direkte Vergleich geht ganz klar an uns. Trotz langer Unterzahl hatten wir die besseren Chancen. Der Ausgleich der Gäste fiel zu schnell. Wir hätten heute noch einiges vorgehabt, aber mit der frühen Roten Karte wurde alles über den Haufen geworfen.“

Lukas Lechner, Trainer des SV Erlbach: „Der Punkt war für Nördlingen verdient, denn sie haben 83 Minuten in Unterzahl leidenschaftlich verteidigt. Nördlingen war sehr kompakt gegen den Ball. Es war auch schwierig, auf dem unebenen Platz zu kombinieren, denn mitunter sind die Bälle meterhoch versprungen. Da blieb uns nichts anderes übrig, als mit langen Bällen zu operieren. In den Köpfen meiner Spieler war auch verankert, dass der Gastgeber durch Konter immer gefährlich ist und Offensivqualitäten hat.“

TSV Nördlingen: Martin; Puscher, Schüler, Schmidt, Rauser, Mayer (ab 85. Hertlein), Trautwein (ab 55. Käser), Taglieber, Maksimovic (ab 68. Ernst), Gruber (ab 80. Brandt), Schröter (ab 88. Pesut)

SV Erlbach: Steer; Obermeier, Eimannsberger, Maier, Sammereier, Thiel, Hofbauer, Wiedl (ab 71. Kirchgessner), Hahn, Hefter, Gordok

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