Bayernliga Süd: Serie reißt in Landsberg
Der Nördlinger Höhenflug (in Grün, von links: Jonathan Grimm, Felix Käser und Jens Schüler) endet vorerst mit einer knappen Niederlage in Landsberg. Foto: Christian Rudnik |
20. November 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten
Der TSV unterliegt dem Mölders-Team mit 1:2. Die Rieser machen es dem Favoriten aber alles andere als leicht.
Von Klaus Jais
In der Fußball-Bayernliga hat der TSV Landsberg zum letzten Heimspiel vor der Winterpause den TSV Nördlingen empfangen, der wiederum sein letztes Auswärtsspiel in diesem Jahr bestritt. Die Lechstädter gewannen vor 590 Zuschauerinnen und Zuschauern nicht unverdient mit 2:1 (1:0) und übernahmen durch die gleichzeitige Niederlage des TSV Schwaben Augsburg beim SV Heimstetten die alleinige Tabellenführung. Für die Rieser war es nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage das Ende dieser Serie.
Trainer Karl Schreitmüller nahm gegenüber dem 1:0-Sieg über Dachau zwei Änderungen in der Startelf vor: Für Nico Schmidt und Julian Brandt spielten Mario Taglieber und Manuel Meyer. Die erste dicke Chance hatten die Rieser durch Simon Gruber, der Kapitän Alexander Benede Aquayo ins Leere laufen ließ, aber dann allein vor Torwart Ricco Cymer an dessen Fußabwehr scheiterte (7.). Landsberg spielte leichtfüßig, kombinationssicher und bei einem ersten Distanzschuss von Daniel Leugner aus 25 Metern hatte Torwart Daniel Martin die Fäuste oben. Auffällig war der rechte Außenstürmer Amar Cekic mit sehenswerten Dribblings, aber insgesamt stand die Gästedeckung sicher und zeigte sich auf das variable Spiel der Heimelf gut eingestellt.
Nach einer halben Stunde kamen die Rieser wieder einmal vielversprechend vors gegnerische Tor, doch der Flachschuss von Manuel Meyer stellte Torwart Cymer vor keine Probleme. In der 33. Minute hingegen das 1:0: Amar Cekic spielte im Strafraum einen Querpass auf Maximilian Holdenrieder und der ließ mit einem überlegten Schuss aus elf Metern Torwart Martin keine Chance. Drei Minuten später kombinierten sich die Platzherren über Co-Trainer Michael Hutterer und Steffen Krautschneider wieder durch die Abwehr, bis letztlich der herrliche 15-Meter-Schuss von Leugner ebenso herrlich von Martin über die Latte gelenkt wurde. Karger und Leugner kamen in der Folge zu guten Gelegenheiten für Landsberg, nutzten diese aber nicht.
Gleich nach Wiederanpfiff von Schiedsrichter Elia Schneider (TSV Küps, Gruppe Hof) wurde Torwart Cymer von Gruber bedrängt, da hätte der Abpraller auch eine ganz andere Richtung nehmen können. Auf der anderen Seite spielte Leugner auf Tino Reich, doch dessen Flachschuss flog einen halben Meter am Tor vorbei (48.). Holdenrieder kassierte nach einem Foul an Maksimovic die Gelbe Karte und in der 56. Minute gab es den ersten von mehreren Eckbällen für die Gäste. Doch nur einer war gefährlich, der Kopfball von Felix Käser flog knapp über das Tor (69.). Dann waren wieder die Einheimischen an der Reihe, als Alessandro Di Rosa abzog, aber Torwart Martin toll parierte (70.). In der 71. Minute fiel das 2:0: Liga-Torjäger Nummer eins, Nico Karger, wurde von Hutterer angespielt, schnelle Drehung und unhaltbarer Linksschuss aus 13 Metern – Saisontor Nummer 19.
Nördlingen ließ danach nicht locker und in der 81. Minute hätte schon das Anschlusstor fallen können: Jonathan Grimm leitete das Spielgerät elegant auf den eingewechselten Julian Brandt weiter, der scheiterte im Eins-gegen-eins an Torwart Cymer und Brandts Nachschuss kratzte Nicholas Helmbrecht von der Torlinie. Die anschließende Ecke kam zum eingewechselten Luca Trautwein, doch Mölders stand in der Schussbahn. Achim Speiser sah nach einem groben Foul an Käser Gelb. In der 86. Minute fiel das 2:1 durch den frei stehenden Gruber nach Vorarbeiten von Maksimovic und Puscher. Brandt hätte bereits eine Minute später ausgleichen können, doch er schoss aus sieben Metern drüber. Die einzige Gelbe Karte für die Rieser kassierte Mario Taglieber wegen Reklamierens (90.).
Eine wilde Schlussphase hatte begonnen, in der die Rieser offen für Konter waren, doch trotz einiger Überzahlsituationen gelang es der Landsberger Heimelf nicht, den Deckel draufzumachen. Nikola Negic scheiterte kurz vor Schluss noch an Torwart Martin (90.+3). Der Schlusspfiff sorgte jedenfalls für ein hörbares Durchatmen in Landsberg.
Vor Ort war auch ein Team vom ARD-Fernsehen. Im Rahmen der Sendereihe „Aus Liebe zum Spiel: Ex-Profis im Amateurfußball“ wird Landsbergs Spielertrainer Sascha Mölders porträtiert werden.
Sascha Mölders, Spielertrainer des TSV Landsberg: „Wir wussten um die Robustheit und die Stärke der Gäste bei Standardsituationen. Das 1:0 von Maximilian Holdenrieder war dessen erstes Tor in der Bayernliga und das, obwohl er schon die vierte Saison in der Bayernliga spielt. Ich selbst hätte mindestens ein Tor machen müssen, aber wenn man wenig trainiert und keine Spielpraxis hat, dann machst du die Tore nicht. Ich denke, dass wir das eine Tor besser waren und dass der Sieg auch in Ordnung geht. Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gesehen.“
Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Wir wollten die Gastgeber ärgern, das ist uns nur phasenweise gelungen, weil es schwer ist, gegen diese spielerische Klasse anzukommen. Es ist uns gelungen, die Räume eng zu machen, und wir hatten auch gleich die erste Riesenchance durch Simon Gruber, der allein auf Torwart Cymer zulief. Erst nach dem 2:0 haben wir offensiver agiert. Wir hatten heute auch nicht das nötige Spielglück, wenigstens bleibt der direkte Vergleich bei uns. Das 2:1 hätte etwas früher fallen müssen. Wir hatten die Woche nur acht bis zehn Feldspieler im Training. Das soll aber keine Ausrede sein, wir hatten dennoch eine gute Startelf.“ (jais)
TSV Nördlingen: Martin; Käser, Puscher, Schüler, Rauser, Grimm, Gruber, Meyer (71. Brandt), Schröter (79. Trautwein), Taglieber (90.+3 Merz), Maksimovic