Bayernliga Süd: Ein Holländer für große und kleine Wehwehchen

 
  Der Holländer Jan Beumer, engagierter und kompetenter Physiotherapeut bei den Fußballern des TSV Nördlingen. Bild: Klaus Jais

7. April 2020 | von Klaus Jais

Bereits zum zweiten Mal engagiert sich Jan Beumer als Physiotherapeut für den Bayernligisten TSV Nördlingen. Die Corona-Pandemie ist auch für ihn das derzeit dominierende Thema

Bei den Fußballern des TSV Nördlingen ist der Physiotherapeut Jan Beumer ein wichtiger Teil der Mannschaft. Er sorgt dafür, dass es der Mannschaft an nichts fehlt und dass sich das Team auf den Fußball konzentrieren kann.

Er wird als gute Seele, aber auch als unverzichtbar bezeichnet. Er steht selbst nur ungern im Rampenlicht, will einfach nur seinen Job machen und so seiner Mannschaft helfen. Sein Name: Jan Beumer. Sein Verein: TSV Nördlingen. Sein Job: Physiotherapeut. Sein Antrieb: Spaß haben und die Mannschaft nach Kräften unterstützen. Vor der Saison 2018/2019 suchte der TSV Nördlingen einen neuen Betreuer, da der bisherige Helfer nicht mehr wollte oder konnte. Sofort war der Name Beumer im Gespräch, zumal er bereits von Juli 2011 bis Oktober 2014 als Physiotherapeut mitgewirkt hatte. „Nach über drei Jahren Pause war ich froh, wieder beim TSV Nördlingen zu sein“, meint Beumer, der sich durchaus noch einige Jahre diese Tätigkeit beim TSV vorstellen kann. „Mir macht der Job Spaß, aber manchmal bleibt mir nur noch, die Empfehlung für einen Arztbesuch auszusprechen“, sagt Beumer, der auch von Jugendspielern kontaktiert wird.

Er feierte bereits im Jahr 2012 den Aufstieg in die Landesliga (Trainer Karl-Heinz Schüler), aber als dann zur Saison 2014/15 Tobias Luderschmid das Trainerruder übernahm, kam es zu Differenzen: „Ich war jeden Mittwoch und jeden Freitag während des Trainings für die Spieler da, aber Luderschmid wollte statt des Freitags den Montag, da war ich aber durch anderweitige Verpflichtungen gebunden“, blickt Beumer zurück.

Beumer arbeitet am Standort Oettingen der Donau-Ries Kliniken in der Weaning-Abteilung als Physiotherapeut. Unter Weaning versteht man die Betreuung und Entwöhnung von Langzeitbeatmungen. Er gibt auch im Auftrag der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries e.V. und des Krankenpflegevereins Wirbelsäulengymnastik-Kurse in der Turnhalle der Grund- und Mittelschule Wemding. Auf die Frage, ob er in seinem Beruf nicht Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus habe, entgegnet er: „Man weiß, worauf man achten sollte, um das Risiko zu minimieren. Mundschutz und Handschuhe sind ganz selbstverständlich.“

Der Mannschaft soll es an nichts fehlen, Beumer steckt viel Zeit in seinen Job. Er steht jeden Mittwoch und Freitag ab 19.30 Uhr und insbesondere bei den Heimspielen für die TSV-Spieler, auch Jugendspieler, zur Verfügung. Daneben ist er auch bei sehr vielen Auswärtsspielen dabei. „Jan ist ein wichtiger Bestandteil in unserem Team. Gerade die physische Optimierung wird von allen Trainern unterstützt und hoch geschätzt. Unsere Spieler nutzen über die entsprechende WhatsApp-Gruppe die Termineintragungen im 20-minütigen Rhythmus sehr intensiv. Gerade die Behandlung nach Beschwerden und den Funktions-, Bewegungs- bzw. Aktivitätseinschränkungen ist für den Bayernliga-Leistungsbereich unabdingbar“, sagt Cheftrainer Andreas Schröter, der die Arbeit des 54-jährigen Physiotherapeuten zu schätzen weiß. „Es macht Spaß, den Jungs zu helfen, für mich ist es Berufung und keine Arbeit. Ich bin selbst Sportler gewesen und hatte auch die eine oder andere Verletzung“, meint Beumer über seinen Job. Der Holländer hat natürlich auch für die Spieler immer ein offenes Ohr, Verschwiegenheit ist eine Selbstverständlichkeit. Details nennt er nicht, die bleiben in der Kabine. „Manche unserer jungen Spieler kennen diesen hohen Wert für den eigenen Körper noch gar nicht und werden von uns Trainern extra zu Jan geschickt“, sagt Trainer Schröter.

Die Coronavirus-Pandemie ist auch für Beumer das ganz große Thema. „Wie und wann es weiter geht, weiß noch niemand. Wichtig ist momentan nur, dass sich jeder an die Regeln hält; dann wird das auch wieder“, ist sich Beumer sicher. „Die fairste Lösung wäre die Annullierung der laufenden Saison, Nördlingen ist zwar Letzter, es sind aber noch 33 Punkte zu vergeben“, meint der in Wemding wohnende Beumer zur Problematik der Saisonfortsetzung.

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