U19 Bayernliga-Aufstieg: ... und dann gibt es nur noch die Bundesliga

 

  Torjubel auf andere Art. Von links Nico Ilg, Fabian Miehlich und Manuel Schreitmüller. Foto: Klaus Jais

17. Juni 2015 | von Klaus Jais

Wie die Schützlinge von Trainer Karl Schreitmüller es in die höchste bayerische U19-Liga geschafft haben

Sieben Jahre ist es bereits her, dass letztmals eine U19-Mannschaft des TSV Nördlingen in der Fußball-Bayernliga spielte. In der Saison 2007/2008 stiegen die Rieser als Vorletzter aus der damals noch zweigeteilten Bayernliga ab, spielten dann sechs Spielzeiten in der Bezirksoberliga, stiegen vor einem Jahr in die Landesliga auf und wurden dort auf Anhieb Meister. In der nächsten Runde spielen die Rieser somit in der höchsten bayerischen U19-Liga – darüber gibt es nur noch die U19-Bundesliga.

Die Schützlinge von Trainer Karl Schreitmüller (44) hatten am Ende vier Punkte Vorsprung vor der JFG Ottheinrichstadt Neuburg. Der Vize-Meister hatte den mit Abstand besten Sturm (73 Tore). Sogar der Dritte SV Planegg/Krailling erzielte mehr Tore (59) als die Rieser (51). Doch die Stärke der TSV-ler lag in der Abwehrarbeit mit nur 14 Gegentoren in 22 Spielen. „Der Sturm entscheidet Spiele, doch die Abwehr gewinnt die Meisterschaft“, zitiert Trainer Schreitmüller eine alte Fußballerweisheit. In der reinen Heimtabelle liegen Neuburg und Nördlingen mit je 27 Punkten gleichauf. Die Rieser blieben freilich als einziges Team zu Hause ungeschlagen. Das Prädikat als beste Auswärtsmannschaft gebührt indes ausschließlich den Nördlingern mit 26 Auswärtszählern. Seit 4. Oktober sind die Rieser in Punktspielen ungeschlagen. Seinerzeit kassierten sie beim FC Stätzling auch die einzige Saisonniederlage (0:3). Danach folgte eine Serie von 17 ungeschlagenen Spielen in Folge.

Die Rieser führen nicht nur die Punktetabelle an, auch in der Fairnesswertung belegen sie den ersten Platz mit lediglich 18 gelben Karten und einer Zeitstrafe in 22 Spielen. Insgesamt 14 verschiedene Spieler teilen sich die erzielten 51 Tore. Die meisten Treffer erzielte der Wemdinger Jonas Halbmeyer, der achtmal ins Schwarze traf. „Ich habe zu Saisonbeginn nicht damit gerechnet, dass wir vorne mitspielen können, zumal die überwiegende Anzahl im Kader dem jüngeren Jahrgang angehört. Nach fünf, sechs Spielen haben wir aber gemerkt, dass nach oben etwas gehen könnte. Spätestens, als wir am sechsten Spieltag die bis dahin ungeschlagene Mannschaft aus Planegg/Krailling besiegt haben, war klar, dass wir um den Titel spielen können“, erklärt Coach Schreitmüller.

Die Rieser gewannen alle vier Spiele gegen die schärfsten Konkurrenten Planegg/Krailling und Neuburg. Beste Vorrundenmannschaft war Planegg/Krailling mit 27 Punkten vor dem TSV Nördlingen (26). In der Rückrunde waren die Rieser mit 27 Punkten das erfolgreichste Team vor dem TSV 1860 Rosenheim (26).

Die Rieser waren mit einem Kader von 25 Spielern in die Saison gestartet. Nach der intensiven Vorbereitung waren es nur noch 20 Akteure, die gewillt waren, den Konkurrenzkampf aufzunehmen und leistungsorientiert zu arbeiten. Nach der Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde schied Giuseppe Porcari aus dem Kader aus und gleich im ersten Vorbereitungsspiel verletzte sich Jonas Halbmeyer, der erst wieder in den letzten beiden Spielen mitwirken konnte. Beim ersten Auswärtsspiel in Geretsried Mitte März verletzte sich dann auch noch Simon Gruber, der aktuell immer noch verletzt ist. Auch Winterneuzugang Florent Balaj spielte wegen anhaltender Leistenprobleme nur sporadisch. So wurde der Kader immer kleiner, sodass am Ende nur 14 Akteure übrig blieben.

„Die mannschaftstaktische Leistung war in vielen Spielen überragend, ich habe großen Respekt vor der Mannschaft, die auch sehr trainingsfleißig war“, meint Trainer Schreitmüller, der das schnelle Umschaltspiel als die besondere Stärke seiner Truppe sieht. Als einziger Akteur absolvierte übrigens Torwart Daniel Martin alle 22 Punktspiele. In der nächsten Saison werden es die Rieser mit dem Bundesligaabsteiger FC Augsburg zu tun haben. Weitere Gegner der Zwölferliga sind SpVgg Unterhaching, SG Quelle Fürth, SSV Jahn Regensburg, SV Wacker Burghausen, FC Deisenhofen (südlich von München), FSV Erlangen-Bruck, SV Viktoria Aschaffenburg, FC Memmingen und die beiden Aufsteiger aus der Landesliga Nord, der Meister Baiersdorfer SV (Landkreis Erlangen-Höchstadt) und der FC Würzburger Kickers.

Trainingsstart ist am 3. Juli, wobei in den ersten beiden Wochen nur Krafttraining ansteht und erst danach bekommen die Spieler erstmals einen Ball zu Gesicht. In der Bayernliga erhält Schreitmüller Unterstützung durch einen Co-Trainer. Torsten König (24) heißt er und wohnt wie Schreitmüller in Ebermergen.

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