Bayernliga Süd: TSV verliert trotz guter Leistung

 
Obwohl der TSV Nördlingen eine gute Leistung zeigte, musste er sich gegen den TSV Landsberg geschlagen geben. Fotos: Dieter Mack  

13. August 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (jais)

Gerade zu Beginn lassen die Rieser die Gäste aus Landsberg kaum zur Geltung kommen. Spielertrainer Mölders spricht von der schlechtesten ersten Halbzeit seines Teams.

Das nennt man Timing. Der TSV Landsberg feierte vor 780 Zuschauern im Gerd-Müller-Stadion einen 2:0-Sieg über den TSV Nördlingen. Die beiden Tore fielen mit dem Halbzeitpfiff und in der ersten Minute der Nachspielzeit. Während es für die Gäste der vierte Sieg in Folge war, warten die Rieser nun seit 180 Minuten auf ein eigenes Tor.

Gegenüber der Startelf in Kottern nahm Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller drei Änderungen vor: Für Felix Käser (Knieverletzung), Simon Gruber und Manuel Meyer rückten Julian Bosch, Alexander Schröter und Jakob Mayer in die Anfangself. Die Gastgeber waren von Beginn an hellwach und hatten auch die besseren Offensivszenen: Jonathan Grimm (4.) und Jakob Mayer (8.) hatten erste Kopfballchancen, und nach einem Pass von Mayer auf Brandt nahm Nikola Negic dem Rieser gerade noch den Ball vom Fuß (12.). Brandt war auch an der nächsten Szene beteiligt, doch sein Schuss wurde von Sebastian Schmeiser noch zur Ecke abgefälscht (15.).

Die Gäste kamen dagegen erst nach 17 Minuten zum ersten Eckball. Nördlingen spielte weiter im Vorwärtsgang: Nach einer herrlichen Kombination, eingeleitet von Mirko Puscher mit einem Diagonalball auf Etienne Perfetto und abgeschlossen von Schröter, rettete Alessandro Di Rosa zur Ecke. Ein weiterer Schuss von Puscher aufs kurze Eck wurde eine Beute von Torwart David Hundertmark (17.).

Nach 25 Minuten wurde Timo Spennesberger nicht angegriffen, doch sein 25-Meter-Schuss flog über das Tor. Zwei Minuten später blieb ein Ballverlust von Bosch ohne Folgen, weil der Gegner den daraus folgenden Konter nicht sauber zu Ende spielte. Die erste richtig starke Szene bot der Tabellenzweite aber erst nach einer halben Stunde, als Matej Rados mit einer tollen Volleyabnahme Torwart Daniel Martin prüfte. Die Mehrzahl an Gelegenheiten hatte die Heimelf. Nach einem Superauftritt von Grimm, der in der eigenen Hälfte gestartet war, spielte dieser im Strafraum noch quer auf Perfetto, doch der zielte aus elf Metern über das Tor (34.). Spielentscheidende Szenen dann in der Schlussphase der ersten Hälfte: Zunächst eine falsche Abseitsentscheidung nach einem Pass von Nicolai Geiß auf den an der Mittellinie durchstartenden Puscher und Sekunden später gab es nach einem Foul von Grimm an Spennesberger Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Der von Steffen Krautschneider halbhoch in den Strafraum beförderte Ball wurde von Freund und Feind verfehlt, bis er den am langen Pfosten einlaufenden Sebastian Schmeiser erreichte – 0:1.

Die zweite Halbzeit war Landsberg dominanter und dem nächsten Tor näher als die Gastgeber. Einige Chancen wurden den Gästen durch Fehler der Einheimischen ermöglicht. So blieb ein zu kurzer Rückpass von Bosch ebenso ohne Folgen wie ein Patzer von Torwart Martin, der nach einem Schmidt-Rückpass den eingewechselten Branko Nikolic anschoss, aber doch noch retten konnte (52./60.).

Spennesberger sah den weit vor seinem Gehäuse stehenden Torwart Martin, doch der Fernschuss flog drüber. Dann kam Mölders in knapper Abseitsposition zum Abschluss, verfehlte aber das lange Eck (67.). Vier Minuten später war wieder Mölders nach einer starken Weiterleitung von Nikolic am Ball, diesmal traf er das Lattenkreuz. Nördlingen kam im zweiten Durchgang nicht mehr so zur Geltung, die Gäste zeigten ihre ganze Cleverness. Schröter verpasste aus zwölf Metern das Kreuzeck (74.) und ein phänomenales Solo von Puscher endete mit einem Pass ins Leere (76.). Die Rieser kamen kaum in den Strafraum und die Präzision der Abspiele ließ immer mehr zu wünschen übrig. In der 90. Minute pfiff Schiedsrichter Raßbach keinen Freistoß für die Rieser, als Luca Wollens das Leder zum eigenen Torwart zurückgrätschte. In der ersten Minute der Nachspielzeit machte Mölders mit einem präzisen Flachschuss das 0: 2. Sascha Mölders, Spielertrainer des TSV Landsberg: Das war die schlechteste erste Halbzeit in den sieben Spielen, die wir bisher gespielt haben. Das Passtempo war teilweise katastrophal. Das, was uns auszeichnet, nämlich den Gegner laufen lassen, haben wir nicht gemacht. Zum psychologisch besten Zeitpunkt machen wir dennoch das 0: 1. Der Gegner war immer gefährlich mit stets scharfen Flanken. Ich bin ganz ehrlich, ob verdient oder nicht verdient, ist mir völlig egal. So ein Spiel wie heute gewinnst du nur, wenn du eine breite Brust hast.

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: Die Mannschaft und auch ich sind schon etwas enttäuscht. Wir sind gut ins Spiel reingekommen, konnten den Gegner auf Abstand halten und hatten auch optische Feldvorteile. Was uns wieder einmal gefehlt hat, war die Chancenauswertung, wir hätten in der ersten Halbzeit ein Tor machen müssen. Einen faden Beigeschmack hat die Szene vor dem 0: 1, als Mirko Puscher wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. Ich stand genau auf Höhe und bin sicher, dass es auch nach Betrachtung der TV-Bilder kein Abseits war. In der zweiten Hälfte haben wir die Belastung der letzten Tage gemerkt, wir konnten nicht mehr so druckvoll und passsicher nach vorne spielen. Kompliment an meine Mannschaft, die meiste Zeit war sie gut eingestellt auf den Gegner.

TSV Nördlingen: Martin; Puscher, Schüler, Schmidt, Bosch (ab 58. Gruber), Grimm, Mayer, Perfetto (ab 58. Meyer), Geiß, Brandt (ab 78. Dammer), Schröter (ab 85. Pesut)

TSV Landsberg: Hundertmark; Sebastian Schmeiser (ab 68. Holdenrieder), Achim Speiser (ab 57. Nikolic), Negic (ab 78. Stubhan), Spennesberger (ab 88. Wollens), Krautschneider, Rados, Benede Aquayo, Hutterer, Di Rosa, Mölders (ab 90. +1 Stegmiller)

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