Landesliga Südwest: Drei Punkte teuer bezahlt

 
Thomas Ranftl und Mark Merz kümmern sich um den verletzten Simon Gruber. Der bisherige Top-Torjäger der Landesliga Südwest erlitt bei einem Zweikampf einen Wadenbeinbruch. Foto: Klaus Jais  

4. November 2021 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Der TSV Nördlingen verliert beim Auswärtserfolg in Bad Heilbrunn seinen Top-Torjäger Simon Gruber mit einem Wadenbeinbruch. Luka Pesut und Mirko Puscher springen als Torschützen in die Bresche

Revanche geglückt, aber teuer bezahlt. Fußball-Landesligist TSV Nördlingen kehrte zwar zum Auftakt der Rückrunde mit einem 2: 1 (0: 0)-Sieg vom SV Bad Heilbrunn zurück, hatte allerdings auch einen verletzten Spieler im Gepäck: Wohl bei einem Foul von Peter Auer erlitt Simon Gruber einen Wadenbeinbruch, der im Krankenhaus in Donauwörth diagnostiziert wurde.

Im Hinspiel hatten die Rieser die bisher einzige Heimniederlage (2: 3) kassiert. Der damalige Matchwinner Felix Gellner, der sich seinen Geburtstag seinerzeit mit zwei Toren und drei Punkten versüßt hatte, fehlte wegen Leistenbeschwerden ebenso wie Max Specker. Dem Mann mit den zweitmeisten Ligatoren nach Gruber ist vor Wochenfrist ein Band in der Schulter gerissen; der OP-Termin nächste Woche steht bereits fest. „Danach muss er sechs Monate pausieren“, bilanzierte Heilbrunns Trainer Walter Lang bitter. Nördlingens Trainer Daniel Kerscher konnte dagegen zum vierten Mal in Folge die gleiche Anfangself auf den großen, aber etwas welligen Platz schicken. Nur die Ersatzbank hatte zum Teil andere Gesichter als vor einer Woche.

Die Rieser bestimmten von Beginn an das Spielgeschehen, doch ein Kopfball von Jakob Mayer aus 16 Metern (7.), ein noch leicht geblockter Schuss von Alexander Schröter (8.) und ein 18-Meter-Flachschuss von Gruber (11.) waren allenfalls Torannäherungen. Nach 16 Minuten flankte Manuel Meyer auf Mirko Puscher, dessen Kopfball SV-Torwart Christoph Hüttl erst auf oder doch knapp hinter der Linie zum Fassen bekam. Eine Frage, die mangels Videobeweis für immer unbeantwortet bleibt. Die Gastgeber hatten erst nach 18 Minuten ihren ersten Eckball und in der 41. Minute ihre einzige torgefährliche Szene der ersten Hälfte, als Auer eine scharfe Hereingabe nur knapp verfehlte. So richtig knackige Chancen hatten aber auch die Gäste nicht. Nach einer Meyer-Ecke konnten die Rieser die Unsicherheit von Torwart Hüttl nicht ausnützen (28.), in seiner letzten Aktion vor seiner Auswechslung schoss Gruber deutlich vorbei (33.) und ein Hinterhaltschuss von Felix Käser kam zwar scharf, aber genau auf Torwart Hüttl (43.).

Nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Patrick Meixner (BC Rinnenthal, Gruppe Augsburg) setzte zunächst Meyer einen 25-Meter-Freistoß vorbei, doch in der 49. Minute brachte Luka Pesut die Gäste in Führung, als er nach Zuspiel von Käser in vollem Lauf seinen Gegenspieler umkurvte und die Kugel mit rechts im langen Eck ablegte. Johannes Kiechle hätte sieben Minuten später ausgleichen können, doch er schoss aus guter Position vorbei.

Insgesamt hatten die Gäste das Spiel unter Kontrolle mit einem größeren Offensivanteil. Pesut zielte nach einem Meyer-Rückpass drüber (57.), Puscher blieb letztlich noch hängen und Meyer rutschte nach einem Pesut-Zuspiel im Strafraum weg (68.). Dazwischen konnte Jens Schüler einen Schuss des auffälligsten HSV-Angreifers, Maximilian Schnitzlbaumer, gerade noch blocken (58.). In der 72. Minute gelang den Gästen das 0: 2: Pesut spielte auf Käser, der fast von der Torauslinie auf den langen Pfosten flankte, wo Puscher mit viel Sprungkraft und Schmackes einköpfte.

In der 79. Minute verhinderte Torwart Daniel Martin das Anschlusstor, als er einen tollen Schrägschuss von Schnitzlbaumer mit langer Hand über die Latte lenkte. Das 1: 2 fiel dennoch durch Anton Krinner nach einem Zusammenspiel mit Schnitzlbaumer (90.), doch die vierminütige Nachspielzeit blieb ohne nennenswerte Aktion auf beiden Seiten.

Stimmen zum Spiel

Walter Lang, Trainer des SV Bad Heilbrunn: Wir haben es lange Zeit recht gut gemacht und dass Nördlingen irgendwann ein Tor macht, liegt in der individuellen Klasse begründet, aber das muss man aushalten können. Viele Möglichkeiten hatte ich personell nicht, ich habe zwar taktisch umgestellt und Maximilian Schnitzlbaumer nach vorne beordert. Es ist uns gelungen, die Gäste zu ärgern, das ist das Positive am heutigen Spiel. Dass ein Schiedsrichter der Gruppe Augsburg ein Spiel mit dem TSV Nördlingen pfeift, verstehe ich nicht. Am Schluss waren alle strittigen Entscheidungen gegen uns.

Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: Riesiges Kompliment an meine Mannschaft. Bad Heilbrunn ist ein extrem unangenehmer, zweikampfstarker Gegner. Noch dazu die schwierigen Platzverhältnisse, die ein sauberes Passspiel kaum zugelassen haben. Darauf hat sich meine Mannschaft sehr gut eingestellt und verdient gewonnen. Hier drei Punkte zu holen, war weißgott nicht einfach. Einziger Wermutstropfen ist natürlich die schwere Verletzung von Top-Torjäger Simon Gruber, der sich in einem Zweikampf das Wadenbein gebrochen hat.

TSV Nördlingen Martin; Käser (ab 74. Dammer), Schmidt, Schüler, Grimm, Mayer, Geiß, Puscher, Gruber (ab 37. Pesut), Schröter (ab 88. Lechner), Meyer (ab 85. Sandmeyer)

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