U17 Landesliga Süd: Zu früh gefreut

08. März 2015 | von Andreas Schröter

Eine 2:0-Halbzeitführung reicht den U17-Fußballern des TSV 1861 Nördlingen nicht für die mögliche Sensation beim Tabellenzweiten der Landesliga. Am Ende stand in Deggendorf eine 3:2-Niederlage zu Buche.

Nach dem 2:1-Hinspielerfolg der Nördlinger zeigten die Deggendorfer deutlichen Respekt vor den Riesern, die ihrerseits nach einer starken ersten Halbzeit hochverdient mit 2:0 führten. Die erste gefährliche Aktion der Deggendorfer resultierte aus einem Ballverlust von Stimpfle, doch der Abseitspfiff ertönte beim Nachschuss (11. Min.). Nachdem TSV-Torwart Christoph Kolitsch nochmals beherzt eingreifen musste, übernahmen die Gäste jedoch mehr und mehr das Kommando. Nach einem weiten Ball von Nico Schmidt setzten Moritz Taglieber und Alexander Schühle druckvoll nach, was zu einem Missverständnis der Gästeabwehr und dem Führungstor durch Schühle führte (15. Min.). Deggendorf war geschockt und die Gäste wunderten sich fast stets über ungewohnte Freiräume. Umschaltspiel in Perfektion zeigte die Schröter-Truppe beim zweiten Treffer, als nach einem Eckball für Deggendorf der Ball über Taglieber zu Schühle kam, der nach einem Tempodribbling diagonal auf Michael Göttler passte. Dieser setzte mit einem tollen Linksschuss das Spielgerät eiskalt ins lange Eck (18. Min.). Beim ersten Pfostentreffer der Heimelf in der 23. Minute verriet die Nördlinger Verteidigungsreihe erste Abstimmungsprobleme und auch beim nächsten Lattenknaller kurz vor dem Halbzeitpfiff waren erste Nachlässigkeiten im Zweikampfverhalten erkennbar. Zudem parierte Kolitsch den Nachschuss mit glänzender Fußabwehr.

Die Aufforderung von Trainer Schröter auf Erhöhung der Intensität im Kampf um den Ball verpuffte bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff. Marcel Zengerle verpasste die erste Chance und auch Nico Schmidt räumte später die Möglichkeit ein, den Ball eigentlich entscheidend klären zu können. Diese Nachlässigkeiten nutzten die Deggendorfer zum Anschlusstreffer aus (43. Min.). Einige Nördlinger Akteure agierten weiter nur halbherzig, sodass der Tabellenzweite immer mehr Oberwasser erhielt. Bei einer Klärungsaktion von Torwart Kolitsch außerhalb des Strafraumes forderten die Heimzuschauer einen Feldverweis, doch Schiedsrichter Weiderer blieb bis dahin fehlerfrei. Nach dem dritten Pfostentreffer klärte Nico Schmidt zudem in höchster Not, doch nach einem Ballverlust im Mittelfeld und sofortigem Anspiel in die Spitze agierte Felix Gerstmayer ungeschickt. Der fällige Strafstoß trudelte unter dem Körper von Kolitsch zum Ausgleich über die Linie (66. Min.). Nur drei Minuten später landete ein 40-Meter-Freistoß  im Nördlinger Kasten, doch der Linienrichter sah eine Abseitsposition, was wiederum für massive Beschwerden auf Seiten der Heimelf sorgte (69. Min.). Manuel Lösch hatte die einzige nennenswerte Offensivszene der Gäste im zweiten Abschnitt, doch sein Volleyschuss war zu hoch angesetzt (72. Min.). Eine weitere Standardsituation sorgte für den kuriosen Deggendorfer Siegtreffer, denn die Freistoßflanke war fast schon in den Händen von Keeper Kolitsch, ehe der Ball vom Rücken des abdrehenden, aber im Abseits stehenden Stürmers ins Tor tropfte (73. Min.). Letzte verzweifelte Aktionen der Gäste kamen viel zu spät und hatten keine Struktur. „Einige meiner Spieler hatten nach der guten ersten Halbzeit wohl gedacht, das geht so einfach weiter und ließen Einsatz und Wille vermissen. Ein Trugschluss, der sich bitter rächte“, meinte Trainer Andy Schröter abschließend.

Der TSV 1861 Nördlingen spielte mit:
Christoph Kolitsch, Leon Dammer, Felix Gerstmayer, Marcel Zengerle, Michael Göttler, Jonathan Kluczka, Adrian Stimpfle (63. Min. Andreas Rebele), Manuel Lösch, Nico Schmidt, Moritz Taglieber (56. Min. Marco Kraus), Alexander Schühle.

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